Die Kultur in Stadt und Landkreis Rosenheim: eine große Vielfalt, aber auch Sorgen um den Nachwuchs, Wünsche nach mehr Vernetzung, weniger Bürokratie und einer gerechten Entlohnung von Künstlerinnen und Künstlern. Das ist die Bilanz vom ersten „Runden Tisch Kultur“, zu dem die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig in die Städtische Galerie eingeladen hatte. Mit dabei waren über 30 Vertreterinnen aus dem Kulturleben der Region, sowie der Zweite Bürgermeister der Stadt Daniel Artmann, die dritte Bürgermeisterin Gabriele Leicht und Bezirksrat Sebastian Friesinger. „Ich will der Kultur nach der Covid-19-Pandemie Gehör verschaffen, Wünsche und Themen bündeln und in meine politische Arbeit einbringen“, so Daniela Ludwig. „Denn die Kultur hat während der Pandemie stark gelitten. Allein für das Jahr 2020 geht eine Prognos-Studie für die bayerische Kultur- und Kreativitätswirtschaft von Verlusten von 5,7 Milliarden Euro aus. Mit einem Umsatzrückgang von 85 Prozent waren die Darstellenden Künste am stärksten betroffen.“

Galerie-Leiterin Monika Hauser-Mair führte die Gäste zunächst durch die aktuelle Ausstellung „separat waschen“. Danach folgte eine lebhafte Diskussion. Den Einstieg machte der Kulturreferent der Stadt Rosenheim Wolfgang Hauck. Sein Hauptanliegen: „Kultur ist gesellschaftsrelevant. Das müssen wir weiterhin nach außen tragen, nicht nur während der Covid-19-Pandemie.“ Kultur sei aber auch ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. „Deshalb habe ich auch beim Thema Honorare einen Wunsch. Die Kulturministerkonferenz hat eine unterstützenswerte Matrix für Basishonorare nach Sparten vorgelegt, um den oft prekären Beschäftigungsverhältnissen der Kulturschaffenden entgegenzuwirken. Diese Honorare sollen nach Wunsch der Bundesregierung bei Veranstaltungen der Öffentlichen Hand Pflicht werden. Um aber die allgemeine Kulturförderung auf kommunaler Ebene nicht zu schmälern, braucht es für die Kommunen vor Ort finanziellen Ausgleich.“ Hauck fordert zudem mehr öffentliche Förderung für die Infrastruktur. „Sanierung und Unterhalt von Kulturstätten sind eine große Herausforderung. Nicht nur für die Stadt, sondern auch für andere Kommunen und die Privatwirtschaft, hier braucht es mehr Unterstützung von Land und Bund.“

Großes Thema in der Kultur ist der fehlende Nachwuchs. „Bei den Musikschulen in Deutschland gibt es erhebliche Nachwuchssorgen bei Musiklehrern“, berichtete der Leiter der Musikschule Rosenheim Gottfried Hartl. „Wir selbst haben zwar fünf Lehrkräfte selbst ausgebildet, aber auch bundesweit ist das dennoch ein großes Problem.“ Nachwuchsmangel gibt es auch im Ehrenamt, betonte Markus Aicher, Organisator der Musikfilmtage Oberaudorf. „Wir überaltern. Das betrifft fast alle Festivals. Wir tun uns schwer, kulturell engagierte junge Leute fürs Ehrenamt zu gewinnen. Hier fehlen die Anreize.“

Die nächste große Sorge, aber auch viel Ärger betrifft das Thema Bürokratie. Mehrere Teilnehmer beklagten komplizierte Förderrichtlinien, unverständliche Regelungen im Steuerrecht und zuweilen wenig Verständnis in der öffentlichen Verwaltung für das Ehrenamt. Michael Gartner, Organisator von „Rosenheim singt“ nannte ein Beispiel: „Ein Musiker, der für ein Konzert eine Flöte mitbringt, ist freischaffender Künstler. Ein Klavierspieler, dem ich ein Klavier stelle, bekommt ein Arbeitsgerät und ist kein freischaffender Künstler mehr. Das versteht doch keiner.“

Förderprogramme seien kompliziert und langwierig, kritisierte auch Susanne Baumgartner vom Kultur+Kongresszentrum Rosenheim. „Es dauert oft bis zu 12 Monate, bis das Geld da ist. Jede E-Mail produziert wieder Nachfragen.“

Höhere Energiepreise und gestiegene Personalkosten machten auch die Tickets teurer. „Und wir erleben einen Rückgang bei Produktionen und den Veranstaltungsorten. Das wirkt sich aus: Fallen zwei Veranstaltungsorte aus, floppt schon mal eine ganze Tournee.“

Andrea Hailer vom Kulturforum Rosenheim machte noch auf eine Lücke in der sozialen Sicherung aufmerksam. „Werdende Mütter in der Selbstständigkeit sind nicht abgesichert. Wie sollen sie weiterarbeiten? Hartz IV ist doch keine Lösung.“ Das habe die Frauen-Union bereits aufgegriffen, versicherte Daniela Ludwig. „Wir haben geschafft, dass es dazu eine erste Bundestagsdebatte gab. Wir müssen etwas ändern, denn es gibt hier tatsächlich eine eklatante Lücke.“ Insgesamt hat die heimische Wahlkreisabgeordnete viele Wünsche und Forderungen mitgenommen. „Mich hat das große Interesse und das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr gefreut. Ich werde das alles gebündelt mit nach Berlin nehmen. Den Dialog mit der Kultur werde ich auf jeden Fall fortsetzen.“

„Demokratie zwischen TikTok und Bundestag“ – ein Workshop für politik- und medieninteressierte Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren vom 16. bis 20. Oktober 2023 zum Thema „Politische Partizipation von jungen Menschen“

Zum inzwischen achtzehnten Mal lädt der Deutsche Bundestag gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Jugendpresse Deutschland e. V. 25 politik- und medieninteressierte Jugendliche zu einem einwöchigen Workshop nach Berlin ein. Einen Monat vorher – am 16. und 17. September 2023 – findet ein digitales Vorbereitungswochenende statt.

„Wer früher oder später einmal was mit Medien machen möchte und Interesse am Schreiben, an Social Media oder ganz einfach an politischer Meinungsbildung hat, für den ist der Jugendmedienworkshop ein absolutes Muss. Wo sonst können junge Menschen sowohl in den Journalismus als auch in die Politik gleichzeitig hinein schnuppern und ihrer Kreativität dabei freien Lauf lassen? Deshalb kann ich alle Interessierten nur dazu aufrufen, sich diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen und die Chance zu nutzen. Es lohnt sich“, ist sich die CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig sicher.


Es wartet ein spannendes und abwechslungsreiches Workshop-Programm zum medialen und politisch-parlamentarischen Alltag in der Bundeshauptstadt auf die Teilnehmer. Sie werden sich u. a. kritisch mit dem aktuellen politisch-parlamentarischen Geschehen auseinandersetzen, Abgeordnete persönlich treffen, an Gesprächen mit Mitgliedern von Fachausschüssen teilnehmen, Fachleuten zum Workshop-Thema begegnen und in einen Dialog treten sowie an einem Online-Dossier mit eigenen Beiträgen aktiv mitwirken.

Das übergeordnete Thema des diesjährigen Workshops lautet „Politische Partizipation von jungen Menschen“. Gemeinsam mit den Jugendlichen werden nach deren Interessen inhaltliche Schwerpunkte für das Workshopprogramm in Berlin festgelegt.

Interessierte können sich unter http://www.jugendpresse.de/bundestag bewerben. Bewerbungszeitraum endet am 30. Juli 2023

Am 29.06.2023 fand in Rosenheim ein hochkarätiger Juristenempfang statt, bei dem sich namhafte Vertreterinnen und Vertreter Rechtswissenschaftlicher Berufe mit dem bayerischen Staatsminister für Justiz, Georg Eisenreich, austauschten. Im Fokus der Veranstaltung standen die Themen künstliche Intelligenz in der Justiz sowie die Einführung der elektronischen Akte.

Der Juristenempfang bot eine Plattform für einen intensiven Dialog zwischen Expertinnen und Experten aus der Justiz und dem Staatsministerium für Justiz. Staatsminister Georg Eisenreich betonte die Bedeutung von künstlicher Intelligenz für die Justiz und betonte, dass diese Technologie das Potenzial habe, die Effizienz und Qualität der Rechtsprechung zu verbessern. Gleichzeitig unterstrich er jedoch auch die Notwendigkeit, den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Justiz sorgfältig zu prüfen und ethische Aspekte zu berücksichtigen. „Eine hybride Intelligenz – also das Zusammenspiel von künstlicher und menschlicher Intelligenz wäre eine perfekte Lösung“, so der Staatsminister.

Ein weiterer Schwerpunkt des Juristenempfangs war die Einführung der elektronischen Akte in der Justiz.
Bis 2026 muss die elektronische Akte deutschlandweit eingeführt sein. In Bayern müssen 127 Standorte mit etwa 15.000 Arbeitsplätzen mit der E-Akte ausgestattet werden. Bei den Landgerichten hat die Regeleinführung in Zivilsachen begonnen. Staatsminister Eisenreich erläuterte die Vorteile dieser digitalen Lösung, die unter anderem eine schnellere und effizientere Bearbeitung von Gerichtsverfahren ermögliche. Zudem hob er hervor, dass die elektronische Aktenführung einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leiste, da der Papierverbrauch reduziert werde.

Im Rahmen des Juristenempfangs wurden auch konkrete Projekte und Initiativen vorgestellt. Bayerns Gerichte und Staatsanwaltschaften sind sehr leistungsfähig. Doch die Aufgaben, und damit auch die Herausforderungen der etwa 3.300 Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, wachsen. Um die Justiz z. B. bei der Bewältigung von Massenklagen zu entlasten, werden 150 zusätzliche Stellen (50 davon zur Unterstützung der Staatsanwaltschaften) geschaffen. Es sei wichtig, die Digitalisierung weiter voranzutreiben. So strebt Eisenreich beispielsweise moderne Zivilprozesse, Videoverhandlungen und ein Online-Tool für die Strafverfolgung kleinerer Vergehen an.

Im Anschluss ging der Justizminister auch auf die Fragen und Wünsche der Anwesenden ein.
Sowohl die Gäste, als auch Eisenreich waren sich einig, dass eine engere Zusammenarbeit und der Einsatz einer abgestimmten Softwarelösung notwendig sind, um die Kommunikationslücken zu schließen und die Effizienz der Arbeit deutlich zu verbessern. Die Implementierung einer solchen Software auf bundesweiter Ebene würde eine nahtlose Integration und den reibungslosen Austausch von Informationen zwischen den Ämtern und den Juristen ermöglichen.

Ein großes Anliegen der Gäste war auch die Einführung der elektronischen Grundbuchakte. Diese ist eine Art digitales Register, in dem alle relevanten Informationen und Dokumente zu einer Immobilie gespeichert werden. Sie dient dazu, den Eigentumsübergang und andere wichtige Vorgänge im Zusammenhang mit Grundstücken und Immobilien rechtssicher zu dokumentieren und nachvollziehbar zu machen. Im Gegensatz zum klassischen Grundbuch, das in Form von Papierakten geführt wird, wird die elektronische Grundbuchakte komplett digitalisiert und in einer sicheren elektronischen Datenbank gespeichert. Dies ermöglicht eine effizientere und schnellere Bearbeitung von Grundbuchangelegenheiten, da alle relevanten Informationen jederzeit und von überall aus abrufbar sind.


Der Juristenempfang mit Staatsminister Georg Eisenreich in Rosenheim war ein wichtiger Schritt, um den Dialog zwischen Juristen und Politik zu fördern und die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung zu diskutieren. Die Veranstaltung hat gezeigt, dass künstliche Intelligenz und die Einführung der elektronischen Akten in der Justiz große Potenziale bieten und einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Justiz leisten können.

Am 26.06.2023 führte der Arbeitskreis „Außen- und Sicherheitspolitik“ (Kreisverband Rosenheim) seine jährliche Hauptversammlung mit Neuwahlen durch. Im Anschluss daran hatte der ASP zu einer Vortragsveranstaltung „Die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ - im Zeichen der Zeitenwende – Auswirkungen und Perspektiven“ auch die anderen Arbeitskreise und -gruppen der CSU Rosenheim sowie Reservistenkameradschaften eingeladen. Hochrangiger Vortragender war der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Herr General Michael Bender. In seinem spannenden Vortrag ging er neben der Geschichte der Brigade insbesondere auf deren aktuelle und zukünftige Aufträge, die spezialisierten Fähigkeiten sowie die moderne Ausrüstung ein. Weiterhin wurden die seit 1993 durchgeführten Auslandseinsätze thematisiert. Der Unterstellungswechsel der Gebirgsjägerbrigade 23 unter die „Division Schnelle Kräfte“ (DSK) wird ebenfalls positiv bewertet.

Nach den Berichten des Vorsitzenden Harald Westermann, des Schatzmeisters Dieter Börner und des Kassenprüfers sowie Entlastung der Vorstandschaft wurden satzungsgemäß Neuwahlen der Vorstandschaft durchgeführt. Bestätigt wurden als Vorsitzender Harald Westermann, seine Stellvertreterin Eva Maria Dietl sowie als Schatzmeister Dieter Börner. Zum Schriftführer wurde Christian Hötzendorfer gewählt, als Beisitzer Herbert Singer und Isabella Schuster sowie als Kassenprüfer Andreas Duschl und Elmar Stegmeier. Als besondere Veranstaltungen besuchte der ASP Rosenheim im Jahre 2022 die Gebirgsjägerbrigade 23 und die Firma KraussMaffeiWegmann (KMW) in München.

Der ASP Rosenheim hatte zur ASP Landesversammlung 2020 einen Antrag für ein „Jahr für die Gesellschaft“ gestellt, der vom ASP Landesverband – dessen Vorsitzender MdB Florian Hahn ist - nicht behandelt, bzw. abgelehnt wurde. Daher begrüßte Westermann die Aufnahme dieses Themas in das CDU Parteiprogramm 2022 sowie als Prüfungsauftrag beim CSU Parteitag 2023. Nach den Landtagswahlen 2023 wird der ASP Kreisverband Rosenheim gemeinsam mit anderen Arbeitskreisen und Organisationen eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema veranstalten.

 

 

 

 

 

Im Anschluss an die Jahresversammlung folgte der Vortrag von General Bender, an dem neben den ASP Mitgliedern zahlreiche weitere Gäste teilnahmen.

Die 1957 aufgestellte Gebirgsjägerbrigade 23 ist heute der einzige Großverband der Gebirgstruppe und umfasst ca. 5300 Soldatinnen und Soldaten. Sie war in die 10. Panzerdivision eingegliedert und ist seit dem 01. April 2023 der „Division Schnelle Kräfte“ (DSK) unterstellt.

 

 

General Bender stellte die auch im internationalen Vergleich besonderen Fähigkeiten der deutschen Gebirgsjägertruppe und damit verbundenen Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten vor. Einsätze über lange Zeiträume bei extremen Temperaturen (insbesondere im subarktischen und arktischen Bereich) und in großen Höhen sind besondere Herausforderungen für die Menschen wie auch die materielle Ausrüstung. Daher sind auch die Anforderungen der körperlichen Leistungsfähigkeit und Fitness hoch. Seine Truppe fühlt sich dort wohl und hat dort den höchsten Einsatzwert, wo andere am liebsten nicht sein möchten.

Insgesamt sieht er seine Brigade materiell gut ausgerüstet und personell zufriedenstellend aufgestellt. Das, was die Truppe benötigt, ist in guter Qualität und ausreichender Quantität vorhanden bzw. befindet sich im Zulauf- auch wenn es noch einige Wünsche gäbe, z.B. artilleristische oder Flugabwehrfähigkeiten. Die persönliche Ausstattung der Soldaten und Soldatinnen ist im internationalen Vergleich hervorragend und trägt zur Zufriedenheit der Truppe bei. Neben leichten, gebirgs- und schneetauglichen Kettenfahrzeugen für alle Geländearten verfügte die Brigade auch über das Transportfahrzeug BOXER. Im Rahmen der konsequenten Ausrichtung als leichte, schnelle und hochmobile Kräfte werden diese Fahrzeuge an andere Heeresverbände abgegeben.

Die Gewinnung von geeignetem Personal ist durchaus eine Herausforderung und eine Daueraufgabe. Dies liegt nicht nur an der geographischen Lage der Standorte der Brigade, sondern auch an der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Die Quote der Personalgewinnung zeigt, dass die Brigade auf dem richtigen Weg ist und Bewerber für den Dienst in der Truppe begeistern kann.

General Bender verwies wiederholt auf das Primat der Politik, d.h. das Parlament, das über die Einsätze entscheide und Aufträge erteile. Entsprechend seien daraus abgeleitet auch die finanziellen Mittel erforderlich und bereitzustellen.

Besonders am Herzen lag ihm die Feststellung, dass vieles deutlich besser sei als es häufig kritisiert oder bejammert würde und meinte, aus seiner Sicht „ist das Glas mehr als halb voll und nicht halb leer“ – auch wenn es immer etwas zu verbessern gäbe.

Nach seinem eindrucksvollen Vortrag wurden aus dem Teilnehmerkreis zahlreiche Fragen gestellt, welche General Bender ausführlich und kompetent beantwortete. Eine kritische Frage wurde jedoch dem ASP Kreisvorsitzenden gestellt: Wann der ASP – wie der Vorgänger, der „Wehrpolitische Arbeitskreis“ (WPA) sich ernsthaft fokussiert wieder mit den Themen der äußeren Sicherheit und Bundeswehr befasse statt mit Außenpolitik. Westermann: Dazu muß sich zunächst etwas bei oder in der Landesleitung ändern.

Zu fortgeschrittener Stunde beendete der ASP Vorsitzende die Diskussionsrunde, bedankte sich im Namen des ASP Kreisverbands Rosenheim und der Gäste bei General Bender für seinen informativen und eindrucksvollen Vortrag über die Gebirgsjägerbrigade 23 „BAYERN“ und verabschiedete die Gäste.

Die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig ist mit einem Traumergebnis in ihrem Amt als Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Oberbayern bestätigt worden. Auf der Delegiertenversammlung in Burghausen am vergangenen Wochenende erhielt Ludwig 100 Prozent der Stimmen. Die heimische Wahlkreisabgeordnete führt den größten Bezirksverband der Frauen-Union in Bayern seit Februar 2020 an. Zu ihren Stellvertreterinnen wurden die Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig aus Starnberg, Kerstin Tschuk aus dem Landkreis München gewählt, Nina Hieronymus aus Erding und Bezirksrätin Gisela Kriegl aus Altötting wurden als Stellvertreterinnen neu ins Amt gewählt. Susanne Linhart und Ilse Preisinger-Sontag hatten nicht mehr für dieses Amt kandidiert. Prominente Redner und Gratulanten waren Landtagspräsidentin Ilse Aigner, MdB Stephan Mayer und CSU- Generalsekretär Martin Huber.

In ihrem Rechenschaftsbericht zog Daniela Ludwig eine positive Bilanz der vergangenen Jahre und hob die Bedeutung der Frauen-Union in der Politik hervor. „Als Frauen Union haben wir nicht nur die Aufgabe, uns lokal zu engagieren, sondern auch auf bundes- und landespolitischer Ebene eine Stimme für die Belange der Frauen zu sein“, betonte Ludwig. „In diesem Zusammenhang müssen wir leider immer noch feststellen, dass es zu wenige Frauen in politischen Mandaten gibt. Diese Ungleichheit darf nicht hingenommen werden, denn es ist von entscheidender Bedeutung, dass Frauen aktiv an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt sind.“ Deshalb sei es die wichtigste Aufgabe der Frauen-Union, Frauen für die Politik zu gewinnen und für die Übernahme von Mandaten zu gewinnen. Ein wichtiges Instrument ist in der FU Oberbayern das Mentoring-Programm. Politisch interessierte Frauen begleiten dabei ein Jahr lang Mandatsträgerinnen bei ihrer Arbeit. Begleitend dazu bietet die Frauen-Union Seminare und Workshops zur persönlichen und politischen Fortbildung an. Dazu gehörten im vergangenen Jahr etwa die Themen Social Media, Pressearbeit, Rhetorik und Kommunikation, Partei und Parteiarbeit und verschiedene politische Themenbereiche. Daniela Ludwig rief die Delegierten dazu auf, weiter dafür zu sorgen, dass Anliegen der Frauen in der Politik berücksichtigt werden. „Wir werden uns auch künftig intensiv mit wichtigen bundespolitischen Themen auseinandersetzen.“ Als Beispiele nannte Ludwig die Diskussion um eine mögliche Abschaffung des §218, das Selbstbestimmungsrecht und den Streit um das Heizungsgesetz und die Zuwanderungspolitik der Bundesregierung. „Auch die vermeintlich harten Themen sind bei uns in kompetenten Händen. Wir können und müssen überall mitmischen, immerhin stellen wir 50 Prozent der Gesellschaft. Wenn wir es nicht tun, dann fehlt ein großer Teil der Sichtweisen und Bedürfnisse, der Ideen und Vorschläge.“

Gute Nachricht aus Berlin für Großkarolinenfeld: Mit 500.000 Euro fördert der Bund die Sanierung der Karolinenkirche in Großkarolinenfeld aus dem XI. Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes für regional bedeutende Kulturdenkmäler. Insgesamt werden 162 Projekte in ganz Deutschland mit knapp 49 Millionen Euro unterstützt.

„Das ist eine fantastische Nachricht für Großkarolinenfeld und damit auch für die Strahlkraft dieser ehrwürdigen Kirche weit über die Region hinaus. Ich habe mich in den letzten Monaten sehr für diese Förderung stark gemacht. Ich danke insbesondere Pfarrer Richard Graupner für seinen unermüdlichen Einsatz.


Mit den 500.000 Euro, die in die Dachstuhlsanierung, die Turmsanierung und die Instandhaltung des Fußbodens fließen werden, können wir ein wichtiges Stück bayerischer Geschichte sichern und dieses regional bedeutsame Kulturdenkmal auch für die Zukunft erhalten“, freute sich die CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig am Mittwoch.

Knapp 100 Gäste folgten der Einladung des Landtagsabgeordneten und CSU-Kreisvorsitzenden für Rosenheim Land, Klaus Stöttner und der Künstlerin Annette Werndl zur Vernissage in die Räumlichkeiten der CSU Rosenheim.

Unter dem Motto „Wirtschaft, Wissenschaft und Politik trifft Kunst“ hat Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner Räume der CSU-Geschäftsstelle für die Ausstellung geöffnet: „Die Wände in unseren hellen Räumen sind hoch, weiß und leer – ideal für eine Kunstausstellung“, so der Landtagsabgeordnete Stöttner bei der Begrüßung, „ich freue mich sehr, dass Annette Werndl diese Herausforderung angenommen hat und nun für die kommenden Monate Farbe in unsere Räume und den politischen Alltag bringt“, ergänzte Stöttner die Laudationes des Künstlers Werner Maier und Maximilian Werndls für Annette Werndl.

„Mit Farbe kann man genau so einen Raum bauen wie mit Perspektive“ – dieses Zitat des „Farbpapstes“ Jerry Zeniuk, bei dem Annette Werndl die Meisterklasse besucht hat, prägt die Werke der Farbvirtuosin, welche für Ihre abstrakten und expressiven Werke international bekannt ist und unter anderem bereits in New York und Venedig ausgestellt hat.

„Und hier findet man die Gemeinsamkeit zwischen Kunst, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft“, findet CSU-Kreisvorsitzende, „denn wir möchten alle Räume schaffen und gestalten, seien es unsere Lebensräume, technologische Räume oder ökonomische Räume.“

In der Ausstellung in der Rosenheimer Klepperstraße zeigt Annette Werndl bis Mitte August Impressionen aus Ihrem Aufenthalt in New York, unter anderem von der Fifth Avenue oder der Brooklyn Bridge. Geöffnet sind die Räumlichkeiten (CSU-Geschäftsstelle in der Klepperstraße 19 in Rosenheim) montags bis donnerstags von 9 Uhr bis 17 Uhr sowie Freitag von 9 Uhr bis 15 Uhr.

Mit einer kurzweiligen und prägnanten Rede im Rotter Festzelt machte der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder Stimmung gegen die Berliner Ampelregierung: „In Bayern lässt es sich noch gut leben – und das soll auch nach dem 8. Oktober so bleiben“, so Söders Fazit vor den über 1200 Gästen mit Blick auf die Landtags- und Bezirkstagswahl am 8. Oktober.

Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte Bürgermeister Daniel Wendrock den Ministerpräsidenten vor dem Rotter Rathaus zur Eintragung in das Goldene Buch der Gemeinde, bevor er unter tosendem Applaus händeschüttelnd und Begleitung der Abgeordneten Daniela Ludwig und Klaus Stöttner sowie der Landtags- und Bezirkstagskandidaten Daniel Artmann und Marianne Loferer (beide Rosenheim-Ost), Sebastian Friesinger und Matthias Eggerl (beide Rosenheim-West) das Bierzelt betrat.

Nach der Begrüßung des CSU-Ortsvorsitzenden Alexander von Hagmann wandte sich der Landtagskandidat und Bezirksrat Sebastian Friesinger an die Besucher: „Wir brauchen Bürokratieabbau – und dies nicht nur im Ehrenamt. Als Landtagsabgeordneter möchte und werde ich mich dafür einsetzen!“ In Anbetracht der andauernden Debatte um das Erbrecht ergänzte er: „Es kann nicht sein, dass es sich jemand nicht mehr leisten kann, seinen Betrieb oder sein Haus zu vererben. Gerade in unserer Region explodieren die Grundstückspreise und dies führt – durch die gleichbleibenden Freigrenzen – zu immensen Belastungen bei der Erbschaftssteuer.“

In seiner knapp einstündigen Rede griff Söder zahlreiche aktuelle politische Themen auf, darunter die die Sorgen und Nöte der Landwirte, welche in der Gegenwart von Bär, Wolf und Ampelregierung um Ihre Existenz fürchten müssen, sowie die Herausforderungen beim Umbau zu den erneuerbaren Energien. „Wir stehen zu unseren Landwirten“, so der CSU-Parteivorsitzende in seiner imposanten Rede, „und wir werden auch diese irrsinnigen Heizungspläne stoppen: Jeder Haus- und Wohnungseigentümer soll auch in Zukunft selbst darüber entscheiden können, womit, wie und vor allem wie viel man heizen möchte! Lassen Sie sich nicht von der Ampel kaltstellen!“

„Wir Bayern dürfen uns nicht von einer Verbots- und Miesmacherpartei die Freude am Leben nehmen lassen!“, bekräftigte Söder mit Blick auf die Dominanz der Grünen in der SPD-geführten Bundesregierung. Für seine kernigen Sprüche und Seitenhiebe gegen die Ampelregierung bekam Söder tosenden Applaus der 1200 Gäste, welche das Festzelt bis auf den letzten Platz füllten.

„In Bayern läuft’s zu 90% sehr gut“, stellt der Ministerpräsident am Ende seiner Rede fest, „und für die letzten 10% werde ich mich mit aller Kraft einsetzen, damit wir die 100% erreichen werden!“

Bei der der Delegiertenversammlung des CSU-Kreisverbands Rosenheim-Land wurde der bisherige Kreisvorsitzende, Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner mit 94 % im Amt bestätigt. Als stellvertretende Kreisvorsitzende wurden Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig aus Kolbermoor, Landtagskandidat und Bezirksrat Sebastian Friesinger aus Albaching, Bad Endorfs Bürgermeister Alois Loferer, sowie Bezirkstagskandidat und Kreisrat Matthias Eggerl aus Rott wiedergewählt. 

Unter der Wahlleitung des Rosenheimer Bürgermeisters und Landtagskandidaten Daniel Artmann erfolgten zwei personellen Veränderungen Im geschäftsführenden Vorstand: Kreisbäuerin Katharina Kern aus Oberaudorf kandidierte aus familiären und beruflichen Gründen nicht mehr für das Amt der stellvertretenden Kreisvorsitzenden. Ihr folgt Eva Faltner aus Brannenburg nach. Die Diplom-Betriebswirtin leitet als Geschäftsführerin das Mehrgenerationenhaus Flintsbach, ihre politischen Schwerpunkte liegen im Bereich Gesundheits- und Sozialpolitik. Kreisrätin Katharina Hüls gab ihr Amt als Schriftführerin ebenfalls beruflich und familiär bedingt an Julia Doerenbecher aus Frasdorf weiter. Die 27-jährige Elektromeisterin vertritt in der Kreisvorstandschaft insbesondere die Interessen der jungen Generation und die des Handwerks. Als Kreisvorsitzende der Frauenunion Rosenheim-Land ist Katharina Hüls kraft Amtes weiterhin im Kreisvorstand vertreten. Kreisvorsitzender Klaus Stöttner dankte Katharina Kern und Katharina Hüls für ihr Engagement und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit unter anderem in der CSU-Kreistagsfraktion.

Weiterhin Teil des geschäftsführenden Vorstands sind der ehemalige Pruttinger Bürgermeister Hans Loy als Schatzmeister, Kreisrätin Annette Resch aus Prien als Kreisgeschäftsführerin und IT-Unternehmer Tobias Jonas aus Bernau als Digitalisierungsbeauftragter.

In den weiteren Vorstand wurden Bürgermeister Stefan Adam (Schechen), Bauernobmann Sepp Andres (Pfaffing), Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber (Bernau), Stadtrat Dr. Thomas Geppert (Bad Aibling), Kreisrat Florian Gerthner (Neubeuern), Gemeindrat Stefan Julinek (Rimsting), Bürgermeister Olaf Kalsperger (Raubling), stellvertretende Landrätin Marianne Loferer (Riedering), Dr. Peter Mayer (Höslwang), Katharina Reh (Prien),  Kreisrat Christian Rinser (Schechen), Bürgermeister Stephan Schlier (Bad Aibling), Stadtrat Leonhard Sedlbauer (Kolbermoor), Peter Thaurer (Prien), Bürgermeister Johannes Thußbaß (Prutting), Bürgermeister Anton Wallner (Bad Feilnbach), Bürgermeister Georg Weigl (Tuntenhausen) und Michael Wiesheu (Stephanskirchen) gewählt. Landrat Otto Lederer und Bürgermeistersprecher Richard Richter gehören kraft Amtes ebenfalls dem Kreisvorstand an.


Vor den Neuwahlen informierte Landrat Otto Lederer über seine Arbeit und schilderte die Herausforderungen, die mit dem großen Zustrom von Geflüchteten für den Landkreis verbunden sind. Zwar seien seine Erwartungen vom Flüchtlingsgipfel der Ampelregierung ohnehin gering gewesen, so Lederer, dennoch sei er enttäuscht, dass die Kommunen mit dieser Aufgabe allein gelassen werden.

„Es ist höchst ungewiss, wie viel Geld letztendlich im Landkreis, der derzeit etwa 3000 Geflüchtete unterbringt, wirklich ankommen wird“, erläutert der Landrat den über 200 Delegierten in der Aschauer Festhalle. Die Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig unterstrich dies und versprach, sich in Berlin weiterhin für eine bessere finanzielle Unterstützung der Kommunen und eine Begrenzung der Zugangszahlen einzusetzen. Weiterhin kritisierte sie das neue Wahlrecht zur Bundestagswahl, das die Ampelregierung in Berlin beschlossen hat: „Dies ist höchst undemokratisch, und schwächt uns in Bayern. Wer die meisten Stimmen als Direktkandidat im Wahlkreis erhält, der muss diesen auch im Bundestag vertreten dürfen!“, begründet Ludwig die Klage der CSU zum neuen Wahlrecht vor dem Bundesverfassungsgericht.

Im Arbeitsbericht des CSU-Kreisverbands stellte der Kreisvorsitzende Klaus Stöttner den positiven hohen Zuwachs von 482 neuen Mitglieder in den letzten 6 Jahren in den Mittelpunkt, aber auch den 300 verstorbenen Mitgliedern im vergangenen Jahr wurde in einer Trauerminute gedacht. „Die CSU muss weiterhin jünger werden“, mahnte Klaus Stöttner an die vielen jungen Delegierten im Saal und verweis auf die diversen Veranstaltungen aus dem vergangenen Jahr wie den Sommerempfang im Kesselhaus, Mittelstandsempfang mit Dr. Claus Hipp oder den Wohnungsbaukongress mit dem bayerischen Bauminister Christian Bernreiter. Die Verleihung des CSU-Familienlöwen bei Schattdecor war ein Höhepunkt im letzten Jahr, mit welchem familienfreundliche Unternehmer in Handel, Industrie und Handwerk ausgezeichnet wurden. „Unsere politischen Erfolge mit dem LKW-Durchfahrtsverbot von Rohrdorf-Neubeuern-Nussdorf, der Einführung des On-Demand-Verkehrsprojekts Rosi - Mobil am Chiemsee, der Förderung der Berufs- und der Technischen Hochschule und vieles mehr sind Ergebnis der CSU-Politik vor Ort“, sagt Klaus Stöttner, „wir schauen nicht nur nach Berlin oder München, sondern haben unser Augenmerk auf unsere Region und auf unsere Leute!“.

Über die Arbeit der Jungen Union berichtete der JU-Kreisvorsitzende und Bezirkstagskandidat Matthias Eggerl, der zugleich Sprecher des Rings politischer Jugend ist. Eggerl wies auf, wie wichtig die Einbindung der Jugend in die Kommunalpolitik ist. So haben sich die Mitglieder der Jungen Union bei Besuchen der Baustelle des Brennerbasistunnels in Tirol, des Haus der Pflege 2.0 in Amerang oder der Geothermieanlage in Holzkirchen über aktuelle politische Themen und Herausforderungen fundiert informiert. „Wir müssen der Jugend wieder Lust auf Politik machen, denn wir sind die Zukunft, die Bayern weiter gestalten wird!“, so Eggerls Fazit.

Die CSU plant im Wahljahr folgende Veranstaltungen, mit welchen Sie besonders auf die Bereiche Handwerk und Wirtschaft, Landwirtschaft und Umwelt sowie Soziales Schwerpunkte setzen möchte. Damit soll die Bedeutung der CSU als Volkspartei, die die Interessen der bayerischen Bevölkerung in Bayern und im Bund stark vertritt, deutlich gemacht werden.

 

 

24.05.2023

18:00

Prof. Dr. Angelika Niebler, MdEP

After-Work-Party in der CSU-Bundeswahlkreisgeschäftsstelle

19.06.2023

19:00

Innenminister Joachim Herrmann

Blaulichtempfang für alle Rettungs- und Hilfsorganisationen

Gasthaus Hirzinger, Söllhuben

29.06.2023

18.30

Justizminister Georg Eisenreich

Juristenempfang

Ballhaus Rosenheim

06.07.2020

12:00

Sozialministerin Ulrike Scharf

Betriebsbesichtigung Ausbildungsbetrieb Eder Landtechnik, Tuntenhausen

10.07.2023

19:00

Staatskanzleichef Dr. Florian Herrmann

Medienempfang

11.07.2023

19:00

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber

Festzelt Pfaffenhofen

19.07.2023

19:00

 

Ausbildungskongress
des Ortverbands Rohrdorf und des Arbeitskreises Schule,

Firma Schattdecor, Thansau

27.07.2023

18:00

Landwirtschaftsministerin Michaela

Schiffshalle der Fa. Fessler, Prien am Chiemsee

04.08.2023

19:00

Landtagspräsidentin Ilse Aigner

Handwerksmeisterempfang Bräustüberl Maxlrain

13.08.2023

10:00

Landtagspräsidentin Ilse Aigner

Festzelt Griesstätt

11.09.2023

 

Kabarettist Wolfgang Krebs

Festhalle Aschau
OV Aschau-Sachrang

Sie sind seit Jahren mit Leib und Seele für ihre Schützlinge da und lieben ihren Beruf. Doch inzwischen bringt der Personalmangel die Beschäftigten im Caritas Haus Christophorus in Brannenburg an ihre Grenzen. „Für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Freizeit mit ihrer eigenen Familie nicht mehr planbar. Denn sie müssen jederzeit einspringen, wenn Not am Mann ist“, sagte die Leiterin der Einrichtung Alexandra Huber der CSU-Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig. „Wir wissen nicht, woher wir noch Personal nehmen sollen.“ Die heimische Wahlkreisabgeordnete will gemeinsam mit den Verantwortlichen nach Lösungen suchen. „So kann das nicht weitergehen, die Lage ist in vielen Einrichtungen alarmierend“, so Ludwig. „Der schnellste Hebel wäre eine zügigere Anerkennung von Berufsabschlüssen von ausländischen Fachkräften. Hier müssen Behörden ihren Spielraum besser nutzen, und auch die Bundesregierung muss endlich in die Gänge kommen. Das wäre ein Anfang, wir brauchen aber mehr Lösungsansätze.“

28 Erwachsene und 10 Kinder mit schwersten geistig-körperlichen Beeinträchtigungen haben im Haus Christophorus ein liebesvolles Zuhause gefunden. Sie brauchen eine umfangreiche und intensive Betreuung. Vier von zehn Kindern werden palliativ begleitet - eine fachliche und psychische Herausforderung. „Deshalb ist unser Personal auch hoch spezialisiert“, sagt Alexandra Huber. Sie könnte in ihrem Haus noch drei Kinder mehr aufnehmen, wegen Personalmangels ist das nicht möglich. „Wir haben fast täglich Anfragen, und wir müssen alles ablehnen. Das ist schlimm.“ Was also tun? Ein Ansatz wäre die Reform der Heilerzieher-Ausbildung, meint Margit Rychly, Fachbereichsleitung Wohnen bei der Caritas. „Fünf Jahre dauert die Ausbildung, davon sind zwei Jahre ein Vorpraktikum. Wir stellen die Auszubildenden von Anfang an als tarifliche Helfer ein, sonst kann sich kaum jemand diese Ausbildung auch leisten.“ Für Daniela Ludwig ein überlegenswerter Ansatz. „Wir müssen uns schon fragen, ob zwei Jahre Praktikum nicht zu lange sind. Wer macht in anderen Berufen so lange Praktikum, und sind fünf Jahre nicht zu lange?“

Margit Rychly sprach sich außerdem für ein verpflichtendes Soziales Jahr für alle aus. „Wir haben doch damals mit den Zivildienstleistenden die positiven Effekte erlebt. Da sind gerade Männer in sozialen Bereichen geblieben und haben eine Ausbildung gemacht, weil sie dieses Berufsfeld sonst nie kennengelernt hätten. Der Staat zahlt so vieles – ich denke, jeder kann auch etwas an die Gesellschaft zurückgeben, egal in welchem Bereich.“

Seit langem ist das Haus Christophorus auf die Mithilfe von Beschäftigten von Leiharbeitsfirmen angewiesen. „Ohne sie wären wir nicht mehr in der Lage, unsere Arbeit weiterhin vollumfänglich zu leisten“, so Alexandra Huber. „Die Gelder, die hier jeden Monat gezahlt werden, sind allerdings exorbitant. Die Gehälter unserer Stammarbeitskräfte und die von Beschäftigten der Leiharbeitsfirmen müssen angepasst werden, damit Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich auch wieder an Träger binden und Teil eines Teams sein können!“ Kein Einzelfall, sagt Margit Rychly. „Ich erlebe das auch in anderen Häusern der Caritas. Es ist überall das Gleiche.“

Und noch ein Problem ärgert die Verantwortlichen im Haus Christophorus. „Wir erleben eine Bürokratie, die uns das Leben schwer macht und völlig unnötig ist, besonders in Zeiten des Fachkräftemangels“, so Alexandra Huber. „Bei einer Überprüfung werden Dienstpläne kontrolliert, und wenn innerhalb von drei Monaten einmal eine Fachkraft für 15 Minuten fehlt, wird dies als Mangel gesehen, in einem Bericht festgehalten und gegebenenfalls sanktioniert. Dabei habe ich hier sehr erfahrenes und ausgezeichnetes Personal – aber es sind halt nicht alle Fachkräfte.“

Diese bürokratischen Hürden will Daniela Ludwig jetzt intensiver unter die Lupe nehmen. „Ich schaue mir diese Fälle an. Ich habe viele Anregungen und Anliegen für meine politische Arbeit in Berlin mitgenommen. Fakt ist: Wir müssen schnell etwas tun gegen den Personalmangel, besonders in Einrichtungen, die ihrer Arbeit mit so viel Herzblut nachgehen. Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen sind auf unsere Hilfe angewiesen – auch auf eine Politik, die sich darum bemüht, Lösungen zu finden.“