Städte und Gemeinden im Landkreis Rosenheim erhalten 2023 aus den Bund-Länder-Städtbauförderungsprogrammen „Sozialer Zusammenhalt“ sowie „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ über 3 Millionen Euro Fördermittel für städtebauliche Projekte. Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner betont die Bedeutung dieser Unterstützung: „Mit dem Städtebauförderungsprogrammen werden Maßnahmen für die städtische Infrastruktur sowie der Erhalt und die Wiederbelegung von Gebäuden mit baukultureller Bedeutung unterstützt. Damit werden unsere Ortszentren ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum für die Zukunft.“
Wirksame Unterstützung erhält die Marktgemeinde Bad Endorf mit 600.000 Euro für die Gestaltung des Ortskerns sowie weiteren 540.000 Euro für Baumaßnahmen rund um den Chiemseepark.
Die Stadt Rosenheim profitiert von einer Förderung in der Höhe von 600.000 Euro für die Umgestaltung des Bahnhofsareals sowie weiteren 90.000 Euro für die Weiterentwicklung und Sanierung des Stadtviertels Endorfer Au. Oberbürgermeister Andreas März spricht für die Stadt Rosenheim: „Die Unterstützung durch Städtebauförderungsmittel für die Umgestaltung des Bahnhofsareals fließt in die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Der wird derzeit als ‚Tor zur Innenstadt‘ mit allen wichtigen Verkehrsfunktionen zwischen Bahn- und Stadtverkehr fertiggestellt.“
Auch die Stadt Kolbermoor erhält 570.000 Euro für Baumaßnahmen in der Ortsmitte. Gefördert werden außerdem städtebauliche Maßnahmen in Bad Feilnbach (30.000 Euro), Bruckmühl (180.000 Euro), Kiefersfelden (128.000 Euro), Prien (224.000 Euro) und Raubling (30.000 Euro).
Über 3000 Aufgriffe von illegal Einreisenden im vergangenen Jahr, dazu eine vorbildliche Zusammenarbeit mit der Bayerischen Grenzpolizei: Die Arbeit der Bundespolizeiinspektion Rosenheim ist nach Ansicht des CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag Friedrich Merz ein Musterbeispiel für ganz Deutschland. Bei seinem Besuch der Bundespolizeiinspektion bekräftigte der CDU-Politiker, dass er sich eine Grenzpolizei wie in Bayern auch in anderen Ländern vorstellen kann. „Ich kann nur sagen, die Zusammenarbeit der Landespolizei und der Bundespolizei funktioniert wahrscheinlich in keinem anderen Bundesland so gut wie in Bayern“, so Merz. Dies zeigten gerade die Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze. „Die Zusammenarbeit dort hat dazu geführt, dass im vergangenen Jahr diese 3.000 Aufgriffe illegaler Migration möglich geworden sind. Ich würde mir wünschen, dass die Bundesinnenministerin das auch für andere Bundesländer akzeptieren würde, zum Beispiel für Brandenburg für die Grenze zu Polen und Tschechien.“ Noch im Jahr 2008 sollte der Bundespolizeistandort Rosenheim aufgelöst werden, erinnerte die CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig. „Jetzt steht er seit 2014 im Focus der Öffentlichkeit aufgrund der erheblichen Migrationswelle, die wir damals erlebt haben. Die Inspektion ist ein Beispiel dafür, wie Grenzkontrollen funktionieren können, wenn man die Bundespolizei ermächtigt, sie ordentlich durchzuführen, wenn man sie ermächtigt, mit der Landespolizei ordentlich zusammenzuarbeiten.“
Fast zwei Stunden lang informierten sich Merz und Ludwig beim Leiter der Bundespolizeiinspektion Rosenheim Ludger Otto in einem internen Gespräch über den gegenwärtigen Stand der Illegalen Einreisen, aber auch über die Aufgabenlast der rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und ihre Wünsche an die Politik. Beide machten deutlich, dass die Bundespolizei zwar parteiübergreifend großen Rückhalt hat, die Union aber deutliche Verbesserungen für sie fordert. So starten CDU und CSU aus der Opposition heraus einen neuen Anlauf für eine Änderung des Bundespolizeigesetzes. „Es ist dringend reformbedürftig“, so Merz. „Insbesondere die technische Ausrüstung, aber auch die Kompetenzen der Bundespolizei müssen kritisch überprüft werden. Nach unserer Auffassung muss die Bundespolizei mehr Strafverfolgungs-Kompetenzen haben. Aber auch die technische Ausrüstung der Bundespolizei steht auf dem Prüfstand. Wir sprechen hier beispielsweise über die Abwehr von illegalen Drohnenangriffen, die Nutzung von technischen Hilfsmitteln, oder die Überwachung von Telefonanschlüssen.“ Grenzkontrollen innerhalb der EU seien nötig, solange es keine effektiven Kontrollen an den Außengrenzen gebe, und auch EU-Regeln nicht befolgt werden, betonte der Fraktionsvorsitzende. Dazu gehörten auch Zurückweisungen von illegal Einreisenden. Genau das passiere eben hier in der Region dank der Arbeit der Bundespolizei, sagte Daniela Ludwig. „Es wird immer erzählt, Zurückweisungen würden nicht funktionieren in Deutschland. Doch das genau wird an dieser Grenze praktiziert, und hier haben wir eine ausgezeichnete Zusammenarbeit der Bundespolizei mit der Landespolizei, und das schon seit 2009. Rosenheim kann hier eine Blaupause für Deutschland sein.“ Klar ist, dass die Arbeitsbelastung der Bundespolizei nicht weniger wird. Das zeigt die Halbjahresbilanz der Bundespolizeidirektion München. Sie registrierte für ganz Bayern bis Juni 2023 genau 10.823 unerlaubte Einreisen. Im Vorjahreszeitraum waren es 10.305 Fälle. Allein im Monat Juni gab es in Bayern knapp 2.100 illegale Grenzübertritte.
Einmal in den USA leben und Land und Leute kennenlernen: Dieser Traum geht jetzt für zwei Jugendliche aus der Region in Erfüllung. Hanna Speckbacher aus Frasdorf und Naeem Hosseini aus Rosenheim starten in der zweiten Augustwoche in Richtung Amerika. Die beiden hatten sich beim Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) des Deutschen Bundestages beworben. Nach einem strengen Auswahlverfahren entschied sich die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig für sie. „Der einjährige Aufenthalt in den USA wird bei den beiden Spuren hinterlassen“, erklärt die heimische Wahlkreisabgeordnete. „Ich erlebe seit Jahren, wie stark und positiv sich das Jahr in den USA auf die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen auswirkt.“
Hanna Speckbacher ist erst 15 Jahre alt und geht in die 9. Klasse des Ludwig-Thoma-Gymnasiums in Prien. „Die USA sind mein Traum, deshalb freue ich mich riesig.“ Mit ihrer Gastfamilie in Amerika hatte sie schon ersten Kontakt. „Ich komme nach Maroa, Illinois und besuche dort die Maroa - Forsyth High School. Mit meiner Familie könnte ich nicht zufriedener sein. Sie besteht aus Vater, Mutter, zwei großen Schwestern, einer Katze und einem Hund. Ich bin schon sehr gespannt auf sie.“ Im College wird die sportliche Schülerin sich als Cheer-Leaderin versuchen und Fußball spielen.
Naeem Hosseini ist 22 Jahre alt. Er kam vor über sieben Jahren aus Afghanistan nach Deutschland, lernte die Sprache und machte bei der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling eine Lehre. Seit einem Jahr ist er Bankberater. „Ich habe mir keine großen Chancen auf das Stipendium ausgerechnet, aber umso größer ist jetzt die Freude“, berichtete er. „Ich komme in den Bundesstaat Illinois an das Wabash Valley College. Dort werde ich Wirtschafts- und Sportkurse belegen.“ Er will vor allem Fußball spielen. „Ich habe das früher in Rosenheim gemacht, und es hat mir sehr geholfen, die Sprache zu lernen und Freunde zu finden. Das erhoffe ich mir jetzt auch in den USA.“ Als ausgebildeter Bankberater wird Naeem Hosseini nach dem College auch in den USA arbeiten.
Daniela Ludwig wünsche den beiden viel Erfolg und einen tollen Aufenthalt in den USA. „Die beiden haben sich das redlich verdient. Hanna Speckbacher beweist mit ihren 15 Jahren viel Mut und Entschlossenheit, Naeem Hosseini hat eine beeindruckende Biografie und hat sich mit seinen 22 Jahren mit viel Fleiß gut integriert bei uns.“
Die Bewerbungsphase für das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) des Deutschen Bundestages für das Jahr 2024/2025 läuft bereits. Die Bewerbungsfrist endet am 8. September 2023. Alle Informationen dazu gibt es im Internet unter www.bundestag.de/ppp.
So eine Spende kommt auch nicht alle Tage: Der FC Bayern-Fanclub im Deutschen Bundestag – offizieller Vereinsname „Berliner Fraktion e.V.“ - hat 1000 Euro für die Einrichtung einer Babyklappe am RoMed-Klinikum in Rosenheim gespendet. Die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig überreichte den Scheck an den Förderverein Kinderklinik e.V..Als Schatzmeisterin des Fanclubs hatte sie die Spende angeregt. „Ich freue mich sehr, dass sich unser Fanclub hier engagiert, in dem im übrigen Mitglieder fast aller Bundestagsfraktionen die Spiele des FC Bayern verfolgen“, so die heimische Wahlkreisabgeordnete. „Wir sind uns einig, dass die Babyklappe eine wichtige Einrichtung ist. Denn wir müssen verhindern, dass sich Frauen in ihrer verzweifelten Lage mit der Aussetzung ihres Kindes auch noch strafbar machen. Um das Leben von Säuglingen zu retten, darf nichts unterlassen werden.“
Daniela Ludwig und ihr Ehemann Florian, der als CSU-Stadtrat den Antrag auf eine Babyklappe federführend verantwortete, sind auch Schirmherren des Fördervereins Kinderklinik e.V.. Dort war die Freude über die Spende groß, ebenso bei den Ärzten der Kinderklinik und der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am RoMed-Klinikum Rosenheim. „Wir sind froh über jede Spende, und dankbar, dass die Babyklappe umgesetzt wird“, sagte die Vorsitzende des Fördervereins Mihaela Hammer. „Für uns ist die Babyklappe ein großes Anliegen, und wir werden als Verein alles im Rahmen unserer Möglichkeiten tun, um uns an der Finanzierung zu beteiligen.“
„Tracht und Landwirtschaft als wichtige bayerische Kulturgüter“
Pfaffenhofen - Zum Ausklang des Gaufestwochenendes war die bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, Ehrengast und Hauptrednerin beim politischen Abend.
Begrüßt wurde die Staatsministerin durch den Bezirksrat und Landtagskandidaten für Rosenheim-West, Sebastian Friesinger, der basierend auf seinem Engagement für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sowie mit einem klaren Bekenntnis zu Tradition und Brauchtum seine politischen Ziele hochmotiviert vorstellte.
In ihrer Ansprache betonte Staatsministerin Michaela Kaniber die Bedeutung der Tracht als Teil der bayerischen Identität und Tradition und bedankte sich beim Trachtenvorstand des Trachtenvereins „Immergrün“, Andreas Rausch für die Ausrichtung des Gautrachtenfestes. „Ich freue mich darüber, dass immer mehr junge Menschen auf die Tracht setzen und damit zum Erhalt dieser wichtigen Kulturgüter beitragen“, so die Landwirtschaftsministerin, „denn neben dem Feiern der bayerischen Kultur setzen sich die Trachtlerinnen und Trachtler auch aktiv für den Erhalt regionaler Produkte, einer nachhaltigen Landwirtschaft und unserer wunderbaren Kulturlandschaft ein.“
„Gerade in der Corona-Pandemie haben sich die bayerischen Bauern als unverzichtbare Säule für unsere Versorgung erwiesen. Sie haben mit viel Einsatz und Engagement dafür gesorgt, dass die Menschen in Bayern auch während der Krise ausreichend mit Lebensmitteln versorgt wurden. Dafür gebührt ihnen unser großer Dank“, stellt die Landwirtschaftsministerin anerkennend fest.
Die Ministerin hob jedoch auch hervor, dass Bayern bei der Energieversorgung aufholen müsse, um die Energiewende voranzutreiben und umweltfreundliche Alternativen fördern müsse. Sie kritisierte die aktuelle Regierungskoalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in Berlin für ihre vermeintliche Arroganz gegenüber Bayern. Laut Kaniber zeigen sie kein Interesse an einer starken Landwirtschaft und am ländlichen Raum.
Um dem entgegenzuwirken, habe die bayerische Staatsregierung zum Beispiel die Holzbauoffensive ins Leben gerufen, um den Holzbau in Bayern weiter zu stärken. Kaniber befürwortete die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit des Holzbaus sowie dessen positive Auswirkungen auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und damit die Stärkung der ländlichen Regionen.
Vor allem beim Thema Nutztierhaltung zeigte die Staatsministerin klare Kante: „Die Reduzierung um 50% ist für uns nicht durchzusetzen. Wir setzen uns für ein realistisches und praxistaugliches Tierwohlprogramm ein, das eine Weiterentwicklung in der Tierhaltung ermöglicht. Nur so können wir eine starke Landwirtschaft erhalten und gleichzeitig das Tierwohl verbessern. Ein Abbauprogramm, wie es die sogenannte Ampel-Koalition plant, lehnen wir entschieden ab!“
Schließlich betonte Kaniber den Schutz der landwirtschaftlichen Flächen und kritisierte, dass der geplante Nordzulauf für den Brenner-Basis-Tunnel nicht auf Kosten der Bauern gehen dürfe. Sie forderte eine angemessene Beteiligung der Bauernschaft bei der Tunnelplanung, um ihre Flächen zu schützen.
Daniel Artmann, zweiter Bürgermeister der Stadt Rosenheim und Landtagskandidat für den Stimmkreis Rosenheim-Ost, unterstützte die Ausführungen der Landwirtschaftsministerin voll und ganz: „Wir brauchen wieder mehr klare Kante und Haltung, wie es unsere Ministerin heute gezeigt hat”, machte Artmann am Ende der Veranstaltung deutlich. Artmann ärgern die Beliebigkeit und der Weg des geringsten Widerstands bei vielen Entscheidungen. Gerade in der derzeitigen Krise müsse man pragmatisch und nicht ideologisch handeln. “Ich stehe dabei für Klartext, auch wenn man mal im Feuer steht”, betonte er. Nur so würden die Menschen wieder mehr Vertrauen in die Politik gewinnen. Er wolle seiner Tochter und seinem Sohn einmal sagen können: „Wir haben die Weichen für Euch richtig gestellt.“
CSU-Kreisvorsitzender für Rosenheim-Land und Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner dankte abschließend der Staatsministerin für Ihren Einsatz für die bayerische Landwirtschaft und insbesondere für die Region Rosenheim: „Du hast immer ein offenes Ohr für die Belange der Rosenheimerinnen und Rosenheimer. Dafür sind wir Dir zu großem Dank verpflichtet!“
Jedes Jahr kommen im August 350 junge Amerikanerinnen und Amerikaner mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages (PPP) für ca. elf Monate nach Deutschland. Bei der Ankunft in Deutschland besuchen die jungen Gäste einen Sprachkurs und reisen dann ab September zu Gasteltern weiter.
Auch dieses Jahr werden wieder Gastfamilien für die amerikanischen Stipendiaten gesucht.
Wer sich vorstellen kann, Gastfamilie zu sein, wendet sich bitte an das PPP-Team im Referat Int 4 beim Deutschen Bundestag: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen dann den Kontakt zu einer der Austauschorganisationen her, mit denen der Deutsche Bundestag das PPP durchführt.
Daniela Ludwig betont: „Jedes Jahr reisen deutsche Schülerinnen und Schüler und junge Berufstätige mit diesem Programm in die USA und haben die Zeit ihres Lebens. Im Gegenzug zeigen wir hier in Deutschland Gastfreundschaft und bayerische Lebensart.“
Freistaat trägt die Kosten in Höhe von 6,56 Millionen Euro. Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Stimmkreisabgeordneter Klaus Stöttner begrüßen den Beschluss ausdrücklich.
München/Wasserburg. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat in seiner jüngsten Sitzung die Schlussfinanzierung des Dienstgebäudes für die Landespolizei in Wasserburg einstimmig beschlossen. „Diese wichtige Baumaßnahme ist nach dem neuesten Stand der Technik und den aktuellen Sicherheitsanforderungen konzipiert. Damit erhöhen wir die Qualität der Polizei besonders im Wasserburger Raum“, so der Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner, welche den nordwestlichen Landkreis Rosenheim als Landtagsabgeordnete mit betreut, ergänzt: „Eine moderne, gut aufgestellte Polizei ist die Grundlage dafür, dass Bayern auch weiterhin das sicherste Bundesland bleibt. Die Investitionen in die Landespolizei in Wasserburg sind also gut in unser aller Sicherheit investiert.“
Die Baumaßnahme am Kreisverkehr in der Münchner Straße ist bereits größtenteils fertiggestellt. Aktuell werden noch - voraussichtlich bis August - Restarbeiten durchgeführt. Im September vergangenen Jahres wurde die neue Polizeiinspektion in Wasserburg vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann eingeweiht. Der jetzige Landrat und frühere Abgeordnete Otto Lederer hatte dieses Projekt seit vielen Jahren vorangetrieben. „Erst möglich gemacht wurde der Neubau durch die Unterstützung des Bezirks Oberbayern, welcher das Grundstück an den Freistaat verkauft hat“, erläutert Landtagskandidat und Bezirksrat Sebastian Friesinger.
Laut der ursprünglichen Planung betrug die genehmigte Bausumme 6,4 Millionen Euro. Durch Lohn- und Materialpreissteigerungen infolge der Inflation entstanden Mehrkosten in Höhe von 160.000 Euro, welchen nun durch den Haushaltsausschuss zugestimmt wurde. „Wenn wir uns die Entwicklung der Baukosten in den letzten Jahren und die hohe Inflation anschauen, ist dieser zusätzliche Betrag durch den Staatshaushalt stemmbar“, stellt Klaus Stöttner fest.
Die Landespolizeiinspektion Wasserburg war bisher im Salzstadel am Kaspar-Aiblinger-Platz beheimatet. Das neue, zentral an der Bundesstraße gelegene Dienstgebäude entspricht den gestiegenen Sicherheitsanforderungen und soll die tägliche Arbeit der Polizei erleichtern. Der Dienstbereich der Polizeiinspektion umfasst neben Wasserburg auch die Gemeinden Albaching, Amerang, Babensham, Edling, Eiselfing, Griesstätt, Pfaffing, Ramberg, Rott, Schonstett und Soyen.
Die Kultur in Stadt und Landkreis Rosenheim: eine große Vielfalt, aber auch Sorgen um den Nachwuchs, Wünsche nach mehr Vernetzung, weniger Bürokratie und einer gerechten Entlohnung von Künstlerinnen und Künstlern. Das ist die Bilanz vom ersten „Runden Tisch Kultur“, zu dem die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig in die Städtische Galerie eingeladen hatte. Mit dabei waren über 30 Vertreterinnen aus dem Kulturleben der Region, sowie der Zweite Bürgermeister der Stadt Daniel Artmann, die dritte Bürgermeisterin Gabriele Leicht und Bezirksrat Sebastian Friesinger. „Ich will der Kultur nach der Covid-19-Pandemie Gehör verschaffen, Wünsche und Themen bündeln und in meine politische Arbeit einbringen“, so Daniela Ludwig. „Denn die Kultur hat während der Pandemie stark gelitten. Allein für das Jahr 2020 geht eine Prognos-Studie für die bayerische Kultur- und Kreativitätswirtschaft von Verlusten von 5,7 Milliarden Euro aus. Mit einem Umsatzrückgang von 85 Prozent waren die Darstellenden Künste am stärksten betroffen.“
Galerie-Leiterin Monika Hauser-Mair führte die Gäste zunächst durch die aktuelle Ausstellung „separat waschen“. Danach folgte eine lebhafte Diskussion. Den Einstieg machte der Kulturreferent der Stadt Rosenheim Wolfgang Hauck. Sein Hauptanliegen: „Kultur ist gesellschaftsrelevant. Das müssen wir weiterhin nach außen tragen, nicht nur während der Covid-19-Pandemie.“ Kultur sei aber auch ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. „Deshalb habe ich auch beim Thema Honorare einen Wunsch. Die Kulturministerkonferenz hat eine unterstützenswerte Matrix für Basishonorare nach Sparten vorgelegt, um den oft prekären Beschäftigungsverhältnissen der Kulturschaffenden entgegenzuwirken. Diese Honorare sollen nach Wunsch der Bundesregierung bei Veranstaltungen der Öffentlichen Hand Pflicht werden. Um aber die allgemeine Kulturförderung auf kommunaler Ebene nicht zu schmälern, braucht es für die Kommunen vor Ort finanziellen Ausgleich.“ Hauck fordert zudem mehr öffentliche Förderung für die Infrastruktur. „Sanierung und Unterhalt von Kulturstätten sind eine große Herausforderung. Nicht nur für die Stadt, sondern auch für andere Kommunen und die Privatwirtschaft, hier braucht es mehr Unterstützung von Land und Bund.“
Großes Thema in der Kultur ist der fehlende Nachwuchs. „Bei den Musikschulen in Deutschland gibt es erhebliche Nachwuchssorgen bei Musiklehrern“, berichtete der Leiter der Musikschule Rosenheim Gottfried Hartl. „Wir selbst haben zwar fünf Lehrkräfte selbst ausgebildet, aber auch bundesweit ist das dennoch ein großes Problem.“ Nachwuchsmangel gibt es auch im Ehrenamt, betonte Markus Aicher, Organisator der Musikfilmtage Oberaudorf. „Wir überaltern. Das betrifft fast alle Festivals. Wir tun uns schwer, kulturell engagierte junge Leute fürs Ehrenamt zu gewinnen. Hier fehlen die Anreize.“
Die nächste große Sorge, aber auch viel Ärger betrifft das Thema Bürokratie. Mehrere Teilnehmer beklagten komplizierte Förderrichtlinien, unverständliche Regelungen im Steuerrecht und zuweilen wenig Verständnis in der öffentlichen Verwaltung für das Ehrenamt. Michael Gartner, Organisator von „Rosenheim singt“ nannte ein Beispiel: „Ein Musiker, der für ein Konzert eine Flöte mitbringt, ist freischaffender Künstler. Ein Klavierspieler, dem ich ein Klavier stelle, bekommt ein Arbeitsgerät und ist kein freischaffender Künstler mehr. Das versteht doch keiner.“
Förderprogramme seien kompliziert und langwierig, kritisierte auch Susanne Baumgartner vom Kultur+Kongresszentrum Rosenheim. „Es dauert oft bis zu 12 Monate, bis das Geld da ist. Jede E-Mail produziert wieder Nachfragen.“
Höhere Energiepreise und gestiegene Personalkosten machten auch die Tickets teurer. „Und wir erleben einen Rückgang bei Produktionen und den Veranstaltungsorten. Das wirkt sich aus: Fallen zwei Veranstaltungsorte aus, floppt schon mal eine ganze Tournee.“
Andrea Hailer vom Kulturforum Rosenheim machte noch auf eine Lücke in der sozialen Sicherung aufmerksam. „Werdende Mütter in der Selbstständigkeit sind nicht abgesichert. Wie sollen sie weiterarbeiten? Hartz IV ist doch keine Lösung.“ Das habe die Frauen-Union bereits aufgegriffen, versicherte Daniela Ludwig. „Wir haben geschafft, dass es dazu eine erste Bundestagsdebatte gab. Wir müssen etwas ändern, denn es gibt hier tatsächlich eine eklatante Lücke.“ Insgesamt hat die heimische Wahlkreisabgeordnete viele Wünsche und Forderungen mitgenommen. „Mich hat das große Interesse und das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr gefreut. Ich werde das alles gebündelt mit nach Berlin nehmen. Den Dialog mit der Kultur werde ich auf jeden Fall fortsetzen.“