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Andreas März ist Oberbürgermeister-Kandidat

03. Sep. 2019

Die Anspannung ist beinahe greifbar. Die bangen Minuten, während ausgezählt wird, sitzt Andreas März, 46, mit unsicherem Blick am Tisch. Neben ihm seine Frau Andrea und die älteste seiner drei Töchter, Elisabeth (12).  Es geht um die Nominierung des Oberbürgermeister-Kandidaten, um die Frage, wer bei den Kommunalwahlen im März die Nachfolge von Gabriele Bauer antreten wird. Und vor allem: um die Geschlossenheit.

Standing Ovations – gab‘s lang nicht mehr

Dann die erlösende Nachricht: 98 Prozent für Andreas März. Lediglich eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen. 48 Delegierte stehen hinter ihm, bei geheimer Wahl. Die Erleichterung: übergroß. Das Lachen kehrt zurück. Beifall setzt ein, nach und nach erheben sich Delegierte und die vielen Gäste – Standing Ovations bei der CSU Rosenheim.

Die Ära Gabriele Bauer wird nach 18 Jahren enden. Sie hat lange die Stadt und die Partei geprägt. Und ihr Einfluss endete bei Weitem nicht an der Stadtgrenze.

 

Andreas März, Unternehmer („Bizz‘up“-Gründer), Familienvater, durch und durch Rosenheimer, im Stadtrat vertreten und stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender. Im Frühjahr setzte die CSU Rosenheim den Gerüchten ein Ende: In einer Probeabstimmung in der Kreistagsfraktion wurden die Weichen gestellt, Andreas März macht das Rennen.  Die Aufstellungsversammlung Mittwochabend, die erstmals nicht in einer „Wirtschaft“, wie betont wurde, stattfand, sondern, mit Bierbänken und Tischen bestuhlt, in den Verkaufsräumen der Gärtnerei Prentl in Fürstätt, sozusagen in Gewächshaus-Atmosphäre.

„Wette verloren“, feixt Borrmann

Dort fanden die CSU-Spitze um Kreisverbandsvorsitzenden Herbert Borrmann und Versammlungsleiter Daniel Artmann, aber auch Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig und die beiden Landtagsabgeordneten Otto Lederer und Klaus Stöttner angesichts des dann doch sehr eindeutigen Ergebnisses immer nur ein Wort: sensationell. Und Borrmann feixte vergnügt: Wette verloren. Er hatte auf ein Ergebnis 95+ gewettet, gegen März – „aber das wird er heute gerne verloren haben“, bemerkte Borrmann mit einem erleichterten Lachen.

 

Der Wahl vorangegangen: eine emotionale Rede von Gabriele Bauer (Nominierung 2014: 100 Prozent; 2008: 98 Prozent; 2002: 92 Prozent), die es als „befreiend“ bezeichnete, diesen Abend einzuleiten. Gleichzeitig gab sie ihrem Nachfolger eine ganze Reihe Ratschläge mit. Darunter: Er sollte klare Visionen haben, aufnahmefähig sein, zuhören können.

Die Bereitschaft zum Dialog, zum Aufbruch stellte März in einer, auch schon mal flammenden Rede heraus – und er konnte offenbar eines: überzeugen. In den Wahlkampf will er unter anderem mit den Themen mehr Wohnraum, Verkehr („Lkw-Verkehr raus aus der Stadt mit dem Tag der Eröffnung der Westtangente“), Investitionen in Kinder, Jugend und Bildung ziehen.

Und er kann sich, neben der offensichtlich zurückgekehrten Geschlossenheit seines Kreisverbands, im Wahlkampf auch überparteilicher Unterstützung gewiss sein: Horst Halser, Ödp, verfolgte ebenfalls die Aufstellungsversammlung – und sicherte März seine Rückendeckung zu.

 

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