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„Wir müssen aus Corona Lehren ziehen“ MdB Daniela Ludwig im Staatlichen Gesundheitsamt Rosenheim

03. Jun. 2020

 

Rosenheim -  Die Bewältigung der Corona-Pandemie ist in Stadt und Landkreis Rosenheim auf einem guten Weg. Die Infektionszahlen sind mittlerweile niedrig, die Kliniken können ihren Normalbetrieb wieder aufnehmen. Die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig und der Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim Dr. Wolfgang Hierl sind sich einig: Für die Zukunft muss das Gesundheitswesen besser aufgestellt sein. „Wir müssen aus Corona unsere Lehren ziehen“, sagte Hierl bei einem Gesprächstermin im Gesundheitsamt. „Ich möchte so etwas wie zu Beginn der Pandemie mit Meldungen von bis zu 150 Erkrankten pro Tag nicht noch einmal erleben. Unsere Faxe liefen heiß, wir mussten erst lernen, wie man eine derartige Pandemie bekämpft. Es gab keine Blaupause für derartiges aus früheren Erfahrungen. Dafür hat es aber ganz gut geklappt.“  Daniela Ludwig hob die ausgezeichnete Arbeit des Gesundheitsamtes und die schnelle Reaktion der Politik auf die Pandemie hervor. „Wir sind gut durch die Pandemie gekommen, weil wir extrem schnell reagiert haben. Die konsequenten Quarantänen waren richtig. Dennoch sehe auch ich, dass wir künftig einiges anders machen müssen.  Eine der wichtigsten Lehren ist, dass wir am Gesundheitswesen nicht sparen dürfen. Wir müssen die Grundstrukturen erhalten.“ Zum zweiten dürfe es nicht mehr wie zu Beginn von Corona zu Engpässen bei Schutzausrüstungen kommen. Für Wolfgang Hierl ist die Personalausstattung in den Gesundheitsämtern ein zentrales Thema. „Wir mussten Kontakte nachverfolgen, Quarantäne bei Erkrankten und Kontaktpersonen anordnen, uns gleichzeitig um Ausbrüche in Einrichtungen wie Kliniken, Pflegeheime oder Asylbewerberheimen kümmern. Eigentlich hätten wir uns vierteilen müssen. Gottseidank bekamen wir schnell zusätzliches Personal aus anderen Bereichen des Landratsamtes und weiteren staatlichen Behörden – von Lehrern, Anwärtern aus der Finanzverwaltung, Medizinstudenten bis hin zu Mitarbeitern aus Spielbanken. Da hat die Regierung von Oberbayern hervorragend reagiert. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir einen Plan in der Schublade haben: Wie wird im Katastrophenfall zum Pandemiebeginn schnell Personal rekrutiert? Das wäre sehr hilfreich. Auch die Frage, wie man schneller flächendeckend zu Testungen kommt, ist zu klären und für die Zukunft festzulegen.“

 

Alten- und Pflegeheime müssten besser auf Pandemien vorbereitet sein, betonte Hierl. „Sie waren teilweise wenig vorbereitet. Es fehlte dort an Schutzkleidung aber auch an Know-how zum hygienegerechten Umgang mit Infizierten. Mit Hilfe des Bayerischen Roten Kreuzes haben wir Online-Kurse für Personalschulungen durchgeführt, Teams des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit haben mit dem Gesundheitsamt Beratungen vor Ort durchgeführt und wir haben eine Vielzahl von Reihentestungen gemacht.“

 

Derzeit ist die Lage in Stadt und Landkreis Rosenheim entspannt. Nur mehr 9 Prozent der Intensivbetten in den Kliniken sind mit Covid-19-Patienten belegt. Die 7-Tages-Inzidenz ist niedrig, und es gibt auch Tage ohne Neuinfektionen. Im Juni beginnt das Robert Koch-Institut in Bad Feilnbach mit einer Studie. Wolfgang Hierl verspricht sich davon wichtige Erkenntnisse. „Wir haben keine Erkenntnis, wie viele Menschen tatsächlich mit Corona infiziert waren. Dazu könnte es in Bad Feilnbach aufschlussreiche Ergebnisse geben.“  Die Lockerungen sieht Hierl nach eigenen Angaben mit einigen Bauchschmerzen. „Ich beobachte die Entwicklung mit Argusaugen, um rechtzeitig gegensteuern zu können.“ Wolfgang Hierl und Daniela Ludwig dankten den zahlreichen Ehrenamtlichen, die in der Pandemie ein herausragendes Engagement gezeigt haben. „Ohne die Ehrenamtlichen wäre diese Herausforderung nicht zu bewältigen“, so Ludwig. „Ihnen gebührt unser Dank und unser Respekt, ebenso allen Ärzten und Pflegekräften in Krankenhäusern und Pflegeheimen.“

 

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