Antrag: Schaffung eines elektronischen Fahrgastinformationssystems

27. Sep. 2023

Die CSU-Fraktion stellt folgenden Antrag für den nächsten Haupt- und Finanzausschuss:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, die Errichtung eines elektronischen Echtzeit-Fahrgastinformationssystems zu prüfen, das flächendeckend an allen Haltestellen des Rosenheimer Stadtbusverkehrs installiert wird und zunächst ausschließlich über den Stadtbuslinienverkehr informieren soll.
2. Dem Stadtrat sind zeitgerecht zu den Haushaltsberatungen für das Haushaltsjahr 2024 die geschätzten Systemkosten, die notwendigen Voraussetzungen für die Errichtung eines derartigen Systems und die voraussichtliche Zeitdauer von der Beschaffungsentscheidung bis zu einer möglichen Inbetriebnahme vorzulegen.
3. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten für die Errichtung eines derartigen Systems bestehen und auch hierzu dem Stadtrat entsprechend zu berichten.
4. Die Verwaltung wird beauftragt, ggf. im Benehmen mit dem Fachbereich Marketing des MVV eine breit angelegte Informationskampagne für die Nutzung des Rosenheimer Busverkehrs zu konzipieren, die rechtzeitig zum Start eines Fahrgastinformationssystems für die verstärkte Nutzung des ÖPNV im Stadtgebiet werben soll. Das Konzept ist unter Darstellung der geplanten Kommunikationswege und -mittel sowie einer Kostenschätzung ebenfalls dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen.

Begründung:

Im Dezember 2023 soll der Beitritt der Stadt Rosenheim zum Münchener Verkehrsverbund (MVV) vollzogen werden. Dies ist ein Meilenstein für die weitere Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt. Allerdings leidet die Akzeptanz des Rosenheimer Stadtbusverkehrs in besonderer Weise unter einer mangelhaften Information der Bürgerinnen und Bürger über Fahrtmöglichkeiten, Abfahrtszeiten, Linienausfälle und Streckenverlegungen. Ein wirklich moderner, kundenorientierter ÖPNV setzt nicht nur auf statistische, analoge Fahrgastinformationen durch Aushänge an Haltestellen sondern fußt v.a. auf elektronischen Echtzeitinformationen über die jeweiligen Abfahrtszeiten oder kurzfristige Änderungen im Fahrplanablauf. Dafür reichen aber entsprechende App-Lösungen für smart- oder iphones nicht aus. Wirklich komfortable Lösungen setzen direkt an den jeweiligen Haltestellen an.

Um angesichts der angespannten städtischen Haushaltslage eine richtige Prioritätensetzung vornehmen zu können, sind in einem ersten Schritt die notwendigen Kosten für ein System abzuschätzen, das zunächst ausschließlich den Stadtbusverkehr abdeckt. Frühere, auch staatlich geförderte Versuche, die Regionalverkehre und ggf. sogar den SPNV in einem einzigen System zusammenzuführen, sind – dem Vernehmen nach an Schnittstellenproblemen – gescheitert. Daher soll sich das System auf ein begrenztes Aufgabengebiet wie den Stadtbusverkehr beziehen, idealerweise aber modular nachrüstbar sein, z.B. für ebenfalls echtzeitgestützte Informationen zum Regionalbusverkehr.
Durch die Ermittlung des Zeitbedarfs für die Errichtung des Gesamtsystems kann abgeschätzt werden, ob die Einführung aus haushaltspolitischen Gründen über mehrere Jahre gestreckt erfolgen kann.
Nachdem die Inbetriebnahme eines derartigen Systems ein qualitativer Quantensprung für den Rosenheimer ÖPNV wäre, müsste sie durch eine möglichst breit angelegte Informationskampagne für die Bürgerinnen und Bürger flankiert werden.

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