Die Meisterpflicht wurde 2004 bundesweit für 53 Handwerksberufe abgeschafft. Seitdem ist die Ausbildung im Handwerk regelrecht eingebrochen. „Die negativen Auswirkungen auf die Ausbildung spürt auch das Handwerk im Landkreis Rosenheim“, sagt Angelika Artmann, die seit 33 Jahren mit ihrem Mann einen Ausbildungsbetrieb im Heizung-Sanitärbereich führt. Im Fliesenleger Handwerk zum Beispiel besteht großer Bedarf an jungen, sehr gut ausgebildeten Fachkräften. „Wir müssen den Trend zur Akademisierung stoppen und stattdessen das System der dualen Ausbildung stärken, “ bekräftigt Reinhard Bauer, selbstständiger Personal- und Managementberater. Deshalb fordern Artmann und Bauer, die Meisterpflicht für neu gegründete Unternehmen in den Berufen wieder einzuführen, in denen das verfassungs- und europarechtskonform möglich sei. Dabei müsse der Gesetzgeber in der Handwerksordnung die Begründung für die Meisterpflicht verändern und mit dem Gemeinwohl argumentieren. „Wir begrüßen ausdrücklich diesen gefassten Beschluss der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung von CDU und CSU (MIT)“, betonen Artmann und Bauer.

Darüber hinaus beinhaltet die Forderung der MIT von CDU/CSU die bundesweite Einführung des Berufsabiturs und Zugangsmöglichkeiten für Meister zu Master-Studiengängen. Die Berufsbildungs- und Kompetenzzentren sollen stärker von Bund und Ländern gefördert werden. Zudem sollen die Leistungen beim Meister-BAFöG erhöht und Meisterschulen regelmäßig nach bundesweiten Standards evaluiert werden. 

Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung von CDU und CSU (MIT) ist mit mehr als 25.000 Mitgliedern der stärkste und einflussreichste parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland. Die daran angeschlossenen Kreisverbände MU Rosenheim Stadt und Land vertreten die Interessen ihrer Mittelständler und setzen sich für mehr Unternehmergeist in der Politik ein.