General Michael Bender und ASP Kreisvorsitzender Harald Westermann General Michael Bender und ASP Kreisvorsitzender Harald Westermann

Arbeitskreis „Außen- und Sicherheitspolitik“ (ASP) Kreisverband Rosenheim ASP - Jahreshauptversammlung 2023 und anschließende Vortragsveranstaltung mit General Michael Bender Kommandeur GebJgBrig 23 – Bad Reichenhall

28. Jun. 2023

Am 26.06.2023 führte der Arbeitskreis „Außen- und Sicherheitspolitik“ (Kreisverband Rosenheim) seine jährliche Hauptversammlung mit Neuwahlen durch. Im Anschluss daran hatte der ASP zu einer Vortragsveranstaltung „Die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ - im Zeichen der Zeitenwende – Auswirkungen und Perspektiven“ auch die anderen Arbeitskreise und -gruppen der CSU Rosenheim sowie Reservistenkameradschaften eingeladen. Hochrangiger Vortragender war der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Herr General Michael Bender. In seinem spannenden Vortrag ging er neben der Geschichte der Brigade insbesondere auf deren aktuelle und zukünftige Aufträge, die spezialisierten Fähigkeiten sowie die moderne Ausrüstung ein. Weiterhin wurden die seit 1993 durchgeführten Auslandseinsätze thematisiert. Der Unterstellungswechsel der Gebirgsjägerbrigade 23 unter die „Division Schnelle Kräfte“ (DSK) wird ebenfalls positiv bewertet.

Nach den Berichten des Vorsitzenden Harald Westermann, des Schatzmeisters Dieter Börner und des Kassenprüfers sowie Entlastung der Vorstandschaft wurden satzungsgemäß Neuwahlen der Vorstandschaft durchgeführt. Bestätigt wurden als Vorsitzender Harald Westermann, seine Stellvertreterin Eva Maria Dietl sowie als Schatzmeister Dieter Börner. Zum Schriftführer wurde Christian Hötzendorfer gewählt, als Beisitzer Herbert Singer und Isabella Schuster sowie als Kassenprüfer Andreas Duschl und Elmar Stegmeier. Als besondere Veranstaltungen besuchte der ASP Rosenheim im Jahre 2022 die Gebirgsjägerbrigade 23 und die Firma KraussMaffeiWegmann (KMW) in München.

Der ASP Rosenheim hatte zur ASP Landesversammlung 2020 einen Antrag für ein „Jahr für die Gesellschaft“ gestellt, der vom ASP Landesverband – dessen Vorsitzender MdB Florian Hahn ist - nicht behandelt, bzw. abgelehnt wurde. Daher begrüßte Westermann die Aufnahme dieses Themas in das CDU Parteiprogramm 2022 sowie als Prüfungsauftrag beim CSU Parteitag 2023. Nach den Landtagswahlen 2023 wird der ASP Kreisverband Rosenheim gemeinsam mit anderen Arbeitskreisen und Organisationen eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema veranstalten.

 

 

 

 

 

Im Anschluss an die Jahresversammlung folgte der Vortrag von General Bender, an dem neben den ASP Mitgliedern zahlreiche weitere Gäste teilnahmen.

Die 1957 aufgestellte Gebirgsjägerbrigade 23 ist heute der einzige Großverband der Gebirgstruppe und umfasst ca. 5300 Soldatinnen und Soldaten. Sie war in die 10. Panzerdivision eingegliedert und ist seit dem 01. April 2023 der „Division Schnelle Kräfte“ (DSK) unterstellt.

 

 

General Bender stellte die auch im internationalen Vergleich besonderen Fähigkeiten der deutschen Gebirgsjägertruppe und damit verbundenen Anforderungen an die Soldatinnen und Soldaten vor. Einsätze über lange Zeiträume bei extremen Temperaturen (insbesondere im subarktischen und arktischen Bereich) und in großen Höhen sind besondere Herausforderungen für die Menschen wie auch die materielle Ausrüstung. Daher sind auch die Anforderungen der körperlichen Leistungsfähigkeit und Fitness hoch. Seine Truppe fühlt sich dort wohl und hat dort den höchsten Einsatzwert, wo andere am liebsten nicht sein möchten.

Insgesamt sieht er seine Brigade materiell gut ausgerüstet und personell zufriedenstellend aufgestellt. Das, was die Truppe benötigt, ist in guter Qualität und ausreichender Quantität vorhanden bzw. befindet sich im Zulauf- auch wenn es noch einige Wünsche gäbe, z.B. artilleristische oder Flugabwehrfähigkeiten. Die persönliche Ausstattung der Soldaten und Soldatinnen ist im internationalen Vergleich hervorragend und trägt zur Zufriedenheit der Truppe bei. Neben leichten, gebirgs- und schneetauglichen Kettenfahrzeugen für alle Geländearten verfügte die Brigade auch über das Transportfahrzeug BOXER. Im Rahmen der konsequenten Ausrichtung als leichte, schnelle und hochmobile Kräfte werden diese Fahrzeuge an andere Heeresverbände abgegeben.

Die Gewinnung von geeignetem Personal ist durchaus eine Herausforderung und eine Daueraufgabe. Dies liegt nicht nur an der geographischen Lage der Standorte der Brigade, sondern auch an der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Die Quote der Personalgewinnung zeigt, dass die Brigade auf dem richtigen Weg ist und Bewerber für den Dienst in der Truppe begeistern kann.

General Bender verwies wiederholt auf das Primat der Politik, d.h. das Parlament, das über die Einsätze entscheide und Aufträge erteile. Entsprechend seien daraus abgeleitet auch die finanziellen Mittel erforderlich und bereitzustellen.

Besonders am Herzen lag ihm die Feststellung, dass vieles deutlich besser sei als es häufig kritisiert oder bejammert würde und meinte, aus seiner Sicht „ist das Glas mehr als halb voll und nicht halb leer“ – auch wenn es immer etwas zu verbessern gäbe.

Nach seinem eindrucksvollen Vortrag wurden aus dem Teilnehmerkreis zahlreiche Fragen gestellt, welche General Bender ausführlich und kompetent beantwortete. Eine kritische Frage wurde jedoch dem ASP Kreisvorsitzenden gestellt: Wann der ASP – wie der Vorgänger, der „Wehrpolitische Arbeitskreis“ (WPA) sich ernsthaft fokussiert wieder mit den Themen der äußeren Sicherheit und Bundeswehr befasse statt mit Außenpolitik. Westermann: Dazu muß sich zunächst etwas bei oder in der Landesleitung ändern.

Zu fortgeschrittener Stunde beendete der ASP Vorsitzende die Diskussionsrunde, bedankte sich im Namen des ASP Kreisverbands Rosenheim und der Gäste bei General Bender für seinen informativen und eindrucksvollen Vortrag über die Gebirgsjägerbrigade 23 „BAYERN“ und verabschiedete die Gäste.

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