Zu einem Vortrag mit Diskussion über Wege aus der Energiewende-Krise luden die beiden CSU-Ortsvorsitzenden Dr. Thomas Geppert und Markus Stigloher ein. Zu der Frage „Müssen wir umdenken?“ brachte die Osteuropa- und Technikhistorikerin Dr. habil. Anna Veronika Wendland beeindruckende Fakten mit. Der überstürzte Ausstieg aus der Kernenergie war ein Fehler. Die deutsche Energiewende steckt in der Krise. Die Erreichung der Klimaziele ohne Wohlstandsverluste wird es nur mit einer Kombination aus Erneuerbaren Energien und Kernkraft geben.

„Wir müssen die Energiewende neu denken, damit sie fit ist für die Bewältigung der sich immer weiter zuspitzenden Klima- und Energiekrise“, so die Energieexpertin Wendland. „Elektromobilität, PV, Windkraft, Geothermie und Wasserkraft sind bewährter Teil unseres Alltags und gehören zur Welt der Zukunft. Illusionen über die Erneuerbaren Energien sind allerdings Risikofaktor Nummer 1 unserer deutschen Energiewende.“ Durch den Ukrainekrieg haben wir gesehen, dass unsere „Gasbackups“ als wesentliches Element der deutschen Energiewende nicht krisenfest sind. Wir müssen daher umdenken. Andere Länder machen es vor und sind hier viel weiter als Deutschland. Finnland setzt beispielsweise äußerst erfolgreich auf Wasserkraft und Kernkraft. So lassen sich CO2-Einsparungen realisieren und gleichzeitig grundlastfähige Strommengen erzeugen. Politik kann Klimaziele festlegen. Der Weg muss dann aber technologieoffen und ideologiefrei erfolgen.

Man dürfe die Kernenergie nicht schlecht reden. „Hätte in Fukushima oder Tschernobyl ein Reaktor wie Isar II gestanden, wir hätten weder von Tschernobyl noch von Fukushima je gehört“. So lautet das Resümee der Kernkraft-Expertin Anna Vero Wendland, die auf Einladung der CSU Bad Aibling und Willing über die „Risiken der Energiewende“ diskutierte. Dabei kritisierte sie auch die hiesige Kreisvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen aus Bad Aibling. Dabei war diese gar nicht unter den rund 60 Teilnehmern der Veranstaltung im Gasthaus Kriechbaumer in Ellmosen. Allerdings hatte sie sich in ihrem Blog und auf Instagram vorab geäußert und sich „erschüttert“ gezeigt, dass in ihrem Heimatort von einer Energiewende-Krise gesprochen wird.

Wendland erwiderte: „Die Energiewende läuft nicht. Sie steckt tief in der Krise.“ Denn es gebe in Deutschland keine Idee dafür, wie der künftige Strombedarf abgedeckt werden könne. Der werde sich bis 2050 mindestens verdreifachen, zitierte sie eine Studie des Instituts DIW. Das sei auch nicht überraschend. Energieintensive Industrien wie Stahl oder Chemie planten wenn möglich die Umstellung auf Strom statt Gas. Gleichzeitig solle der Verkehr auf Elektroantrieb und Gas- und Öl-Heizungen auf strombetriebene Lösungen umgestellt werden. Für die benötigten Strommengen gebe es keine verlässliche Infrastruktur.

Wendland warf den Grünen Unehrlichkeit vor, wenn sie behaupten, die Energiewende, wie sie derzeit laufe, werde keine Einbußen an Wohlstand bringen. Ehrlich seien nur die Fundamentalisten der „Degrowth“-Bewegung, die offen für das Ende der Industrie und massive Wohlstandsverluste eintreten.

Mit Kernkraft sei die „Dekarbonisierung“ – also die Abkehr von Öl, Gas und Kohle, zu schaffen. Nötig sei sie wegen des Klimawandels. Dabei sei Kernkraft sinnvoll, die genauso klimafreundlich sei wie Wind und Sonne, dabei allerdings nur einen Bruchteil der für den Bau notwendigen Materialien erfordere. „Es wird eine Materialschlacht um Rohstoffe für die Erneuerbaren Energien geben“, so Wendland. Man laufe in die nächste Abhängigkeit.

Wendland plädierte für einen Mix aus Kernkraft, Sonne und Wind. Außerdem würden große Stromspeicher benötigt, um Lastspitzen abzufangen. Ein System, das allein auf Sonne, Wind und Speichern bestehe, sei für die benötigten Strommengen nicht machbar. Außerdem sei es aufwändiger als ein System mit Kernkraft. Zwar könne ein Windpark nach 5 bis zehn Jahren ab Planungsbeginn ans Netz gehen, während der Bau eines Kernkraftwerks 15 Jahre und länger dauere. Aber die Fertigstellung des Gesamtsystems sei ohne Kernkraft aufwändiger und dauere voraussichtlich länger.

Kritische Fragen aus dem Publikum gab es zum Thema Sicherheit. Wendland räumte ein, dass auch die Kernkraft Risiken berge. Weltweit sei aber Kohle aufgrund der starken Emissionen die mit Abstand riskanteste Technologie und koste allein in Deutschland jedes Jahr so viele Opfer wie alle Kernkraftunfälle zusammen seit der friedlichen Nutzung der Kernkraft.

Die deutschen Reaktoren seien außerdem weltweit die sichersten. Wendland zeichnete das am Beispiel des Unglücks in Fukushima nach. Wenn man Schritt für Schritt nachvollziehe, was dort passiert sei, dann stelle man fest, dass etwas das Kraftwerk Isar II bei jedem Schritt „in eine andere Richtung abgebogen“ wäre. Das fange bei der Lage der Notstromaggregate an und betreffe etwa die Vorrichtung für das Abblasen des Drucks im Kern. Kernkraft sei darum gerade keine Hochrisikotechnologie.

Wendland kritisierte, die derzeitige Energiepolitik sei unsozial und eine „Umverteilung von unten nach oben“. Sie selbst sehe sich als politisch Linke, die soziale Frage sei ihr darum ein Anliegen. Die Energiewende funktioniere „für den gut verdienenden Ingenieur“, der auf seinem Eigenheim ein Solarmodul und in der Garage eine Ladestation besitze. Für alle anderen sei sie nur teuer, weil sie über ihre Steuern die Zuschüsse für besagte Eigenheimbesitzer finanzierten. „Bürger müssen sich Energie leisten können“, so Ortsvorsitzender Dr. Geppert.

Informationen zur Referentin („Beistellkasten“)

Anna Verona Wendland ist habilitierte Technikhistorikerin und hat die Geschichte der friedlichen Kernkraftnutzung erforscht. Dafür arbeitete sie auch in Kernkraftwerken in Deutschland und der Ukraine. Sie gilt deutschlandweit als eine der gefragtesten Experten zu Energiefragen. Wendland lebt in Leipzig, arbeitet am Herder-Institut in Marburg, leitet ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Thema „Erweiterte Sicherheit“ und forscht an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.

 

Kürzlich wurde der Vorstand des Rosenheimer Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport der CSU (AKS) unter der Wahlleitung von Klaus Stöttner, MdL neu gewählt. Der AKS ist innerhalb der CSU für Schule, Bildung, Erwachsenenbildung, berufliche Bildung und Sport zuständig. Er gestaltet die Bildungspolitik aktiv mit und seine Ziele sind die Steigerung der Qualität in Bildung und Schule sowie die Förderung der Chancengerechtigkeit.

Neuer Vorsitzender des AKS ist der Schulleiter der Berufsschule Bad Aibling Jürgen Ersing. Zu seinen Stellvertretern wurden Stellvertretende Landrätin Marianne Loferer aus Riedering und Studiendirektor Florian Ludwig aus Rosenheim gewählt. Den Vorstand komplettieren Professor Christian Arbinger (Kiefersfelden), Oliver Eberl (Bruckmühl), Alexandra Lindordner (Rosenheim), Bürgermeister Stephan Schlier (Bad Aibling) und Arabella Quiram (Rosenheim).

Jürgen Ersings Ziel ist es, alle Bildungsträger in Stadt und Landkreis Rosenheim vom Kindergarten über die Schulen bis hin zur Technischen Hochschule zu vernetzen. „Ich freue mich, gemeinsam mit meinem Vorstandsteam die Bildungsregion Rosenheim zu stärken.“, so Ersing. „Ein Schwerpunkt seiner Arbeit wird die stetige Verbesserung der Beruflichen Bildung zur Bekämpfung des Fachkräftemangels sein. Es ist gut, dass wir hier einen ausgewiesenen Experten an unserer Seite haben!“, sagt CSU-Kreisvorsitzender Klaus Stöttner.

Zu den ersten Gratulanten gehörte Landrat Otto Lederer, der selbst viele Jahre Landesvorsitzender des Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport war und dem das Thema Bildung auch in seinem Amt als Landrat ein Herzensanliegen ist.

Im Rahmen der Weihnachtsfeier von Frauenunion und CSU Rosenheim-Stadt wurde in alter Tradition für eine soziale Einrichtung in der Stadt gesammelt. In diesem Jahr wird das Frauenhaus des Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Südostbayern finanziell unterstützt. 

Die Leiterin des Frauenhauses Marita Koralewski referierte über die Arbeit und Projekte der Schutzeinrichtung für Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.

Die Anwesenden waren tief bewegt, die Spendenbereitschaft groß und so konnten FU-Kreisvorsitzende Alexandra Linordner und CSU-Kreisvorsitzender Daniel Artmann über 1.100,00 Euro an das SKF-Frauenhaus übergeben.

Der Abend wurde mit Musik der „Dirndl Musi am Wasen“ und besinnlichen Worten von Hannelore Maurer umrahmt.

Tuntenhausen. Besucher aus der ganzen Gemeinde sind der Einladung des CSU Tuntenhausen zum Vortrags- und Diskussionsforum „Energieversorgung Tuntenhausen 2.0“ gefolgt. Besonders freute Ortsvorsitzenden und Bürgermeister Georg Weigl, daß viele "Nicht-CSUler“ anwesend waren, schließlich „sind wir für alle Bürger da“. Außerdem konnte er Dr. Max von Bredow von der Mittelstandsunion Rosenheim, den Landtagskandidaten der CSU Wast Friesinger, Landrat Otto Lederer, Ehrenbürger Hans Thiel, die 2. Bürgrmeisterin der Gemeinde Maria Breuer sowie zahlreiche Gemeinderäte begrüßen. Zunächst gehörte die Bühne Raimund Kamm, dem Sprecher Landesvertretung Bayern des Bundesverbandes für Erneuerbare Energien, der äußert interessant über die „Energiewende mit Bürgerwindkraft“ berichtete: nicht nur die Windkraftanlage in Hamberg (Gemeinde Bruck, Landkreis Ebersberg) wurde hier als gelangendes Beispiel genannt. Im Laufe seines Vortrages wurde die Wichtigkeit der regenerativen Energieerzeugung bewußt: nicht nur um CO2 einzusparen, sondern auch um unabhängiger von Drittstaaten zu werden und den Nachkommen eine saubere Umwelt zu hinterlassen. Er ging auch auf die verschiedentlich genannten Gegenargumente gegen Windkraftanlagen ein: so sind diese inzwischen durch die technische Weiterentwicklung in Bayern durchaus sehr effizient, die Mehrheit der Bürger befürwortet solche Anlagen - auch in der nächsten Umgebung. Mit seinem Nachfolgeredner, Sebastian Henghuber von der MW Biomasse AG, war er sich einig, dass wir für eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien alle verfügbaren regenerativen Energien benötigen und erläuterte, daß sich Wind und Sonne perfekt ergänzen: in sonderlichen Monaten gibt es in der Regel wenig Wind, in den windreichen Monaten im Herbst und Winter hingegen wenig Sonne. 

Dass Energie nicht nur Strom bedeutet, machte Sebastian Henghuber in seinem Vortrag „Wärmegewinnung aus Waldbesitzerhand“ deutlich: so machen Wärme und Kälte etwas mehr als die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs aus, hiervon werden aktuell nur 16% regenerativ erzeugt. 75% der regenerativen Wärme kommt aus Holzverarbeitung: „ohne Holz keine Wärmewende“ fasst Henghuber zusammen. Im folgenden stellte er die beiden großen Wärmeanlagen auf Biomassebasis in Glonn-Zinneberg und Weyarn vor. In beiden Orten werden inzwischen viele öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Altersheime, Supermärkte aber auch Ein- und Mehrfamilienhäuser mit regenerativer Wärme versorgt. Desweiteren betont der Vorstand der MW Biomasse AG, dass das Heizen mit Holz CO2-neutral ist. Zwar wird beim Verbrennen CO2 freigesetzt, allerdings wird die gleiche Menge auch dann freigesetzt, wenn Holz im Wald verrottet. Zudem wird das 2,5fache des beim Verbrennen erzeugten CO2 in den deutschen Wäldern wiederum gebunden: vor allem bei jungen Wäldern, da diese „CO2-hungriger“ sind wie alte Bäume. Er weist außerdem darauf hin, dass bei Hackschnitzel- und Pelletheizungen nur das verbrannt wird, was bei der Holzverarbeitung ohnehin übrig bleibt: Holzschnitzel und Sägespäne. Ein weiterer Vorteil von regenerative Wärmeerzeugung mittels Holz liegt in seinen Augen darin, dass die Produkte aus der nächsten Umgebung kommen, was kurze Anfahrtswege und Arbeitsplätze in der Region bedeutet - im Gegensatz zu konventionellen Wärmeenergiequellen wie Öl oder Gas, hier werden in der Region kaum Arbeitsplätze erzeugt und das Geld fließt aus der Region ab. 

Im Anschluß an die beiden Vorträge erläuterte Georg Weigl kurz, dass in der Gemeinde zwei solche Projekte in der Diskussion sind: in Schönau und in der neu zu gestaltenden Mitte Ostermünchens. Außerdem werde auch bei der Überarbeitung des Flächennutzungsplanes über das Thema regenerative Energie in allen Formen beraten. Landtagskandidat Sebastian Friesinger betonte in seiner kurzen Vorstellung, dass es wichtig ist, dass die Planungshoheit für solche Projekte bei den Kommunen bleibt und bezeichnet die Bürgerbeteiligung als „hervorragende Sache“. Er verwies außerdem darauf, dass sich die Planungsregion 18 (Südostoberbayern), dessen Planungsausschuss er angehört, ebenfalls mit dem Thema Nachhaltige Energie beschäftigt. 

Unter dem Motto „Bayern zukunftsstark“ traf sich die CSU-Landtagsfraktion zur Herbstklausur im Kloster Banz. Zum Leitgedanken „Lebensqualität und Wohlstand für die Menschen in Bayern“ präsentierte der CSU-Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner den On-Demand-Verkehr Rosi-Mobil am Chiemsee als Modellprojekt. Rosi ist bayernweit das größte Rufbus-Projekt und läuft in der Region sehr erfolgreich. Initiator Klaus Stöttner verweist auf den Vorbildcharakter dieses Projekts als Impuls für eine neue Mobilität in Bayern: „Der On-Demand-Verkehr ist eine echte Alternative zum Auto. Die Fahrzeuge sind flexibel, sauber und sicher. Sie bieten den gleichen Komfort wie der eigene Pkw, nur sind sie nachhaltiger, ökonomischer und ökologischer.“

Rosi-mobil im Chiemgau entwickelte sich in kürzester Zeit zum Erfolgsmodell.

Am 01. Mai 2022 startete das Rosi in den elf beteiligten Gemeinden. Bisher sind fünf Kleinbusse auf Anforderung im Einsatz und ermöglichen preisgünstige Fahrten zu 615 Haltestellen in den Gemeinden Aschau, Bad Endorf, Bernau, Breitbrunn, Eggstätt, Frasdorf, Gstadt, Höslwang, Prien, Rimsting und Samerberg. Auch Orte, die zuvor nicht an den ÖPNV angebunden waren, werden von Rosi angefahren. Die Bürgerinnen und Bürger können per App oder über die Telefonnummer 08031 400 700 ihre Fahrten anmelden. Ein Teil der Rosi-Flotte verfügt über Rampen und kann im Rollstuhl sitzende Fahrgäste befördern. Elektrofahrzeuge sorgen für eine umweltfreundliche Mobilität. Umgesetzt werden die Fahrten von den drei Deutsche Bahn-Töchtern Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO), CleverShuttle und ioki im Auftrag des Landkreises.

Auf der Herbstklausur in Banz war Josip Batinic, Betriebsleiter von CleverShuttle, mit einem Fahrzeug vor Ort, um das Projekt bayernweit bekannt zu machen. Er erklärte den Tagungsteilnehmern, wie Digitalisierung den Betrieb von Rosi im Hintergrund unterstützt. So erfolgt die Planung der Routen mit künstlicher Intelligenz durch die Software-Plattform ioki.

Der CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner empfiehlt Rosi als Modell für andere Gemeinden: „Wir als CSU wollen ein zukunftsstarkes Bayern. Mit digitaler Unterstützung können wir heute den Nahverkehr flexibel, ökonomisch und ökologisch gestalten. Dafür ist Rosi ein hervorragendes Beispiel.“