Heimatverbunden und kämpferisch
Aufbruchstimmung ohne Polemik: Finanzminister Albert Füracker bei der Josefi-Feier in Högling
Auch 2025 setzte der CSU-Ortsverband Bruckmühl seine Tradition fort, zu seinen Josefi-Feiern namhafte Politiker einzuladen. Heuer hieß der Ortsvorsitzende Georg Ziegltrum im „Bartl“-Saal in Högling (in Anwesenheit der Landkreis-Polit-Prominenz, etwa MdL Sebastian Friesinger, den früheren MdLs Annemarie Biechl, Sepp Ranner und Klaus Stöttner, Landrat Otto Lederer sowie Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter) den bayerischen Staatsminister für Finanzen und Heimat, Albert Füracker, willkommen. „Vor Jahren war Markus Söder als Minister bei uns, das heißt: Wenn man bei uns war, kann man noch höher aufsteigen“, merkte Ziegltrum augenzwinkernd an. Mit nachträglichen Namenstag-Wünschen für alle „Josefinen“ und „Seppn“ leitete Albert Füracker seine Rede ein und konstatierte: „Wir von der CSU kämpfen immer für unsere Heimat, nicht nur in Wahlkämpfen. Aber es gibt meist keine einfachen Lösungen für komplizierte Fragen und mit Jammern ist noch kein Problem gelöst worden.“ Viele würden heute die Demokratie infrage stellen, weil die Prozesse kompliziert sind: „Aber das ist Demokratie.“ Hart ins Gericht ging er mit der Wirtschaftspolitik der Ampelregierung: „Nach dreieinhalb Jahren ist die wirtschaftliche Lage schlimmer, als ich mir gedacht hatte. Die Wirtschaft investiert nicht mehr in Deutschland und es kann sein, dass aus Fachkräftemangel Arbeitslosigkeit wird.“ Das „grüne Wirtschaftswunder“ sei ausgeblieben. Für die Rüstung sei ein Sondervermögen unerlässlich, wenn es nicht heißen soll „Rüstung statt Renten“. Allerdings sprach er sich dafür aus, den Begriff „Sondervermögen“ durch „Sonderschulden“ zu ersetzen und einen Teil der für den Umweltschutz beschlossenen 100 Milliarden für den Hochwasserschutz einzusetzen. Neben der Schuldendebatte müsse es jedoch auch um andere Dinge gehen. Mit kritischen Worten ging er auf die Bürgergeldregelung für die ukrainischen Flüchtlinge ein. „Wir haben dieses Geld den Ukrainern angeboten. Bei uns arbeiten nur 20 Prozent von ihnen, in anderen Ländern 60 Prozent. Dieses Problem muss gelöst werden.“ Der Politiker forderte ferner ein Sonderbauprogramm und die weitere Förderung der Landwirtschaft, „der wichtigsten Branche, die es gibt“. Des Weiteren plädierte er für eine Stärkung des Handwerks. Außerdem warnte er vor einer Verschärfung des Erbschaftssteuergesetzes, für das eine Regionalisierung notwendig sei. Mit Blick auf die Entwicklung der AfD stellte er fest, dass selbst in Gelsenkirchen, einem bisherigen SPD-Stammgebiet, die AfD inzwischen die Mehrheit habe. „Wir müssen verhindern, dass unser Land in eine Richtung fährt, die man nicht mehr stoppen kann.“ Abschließend betonte er: „Wir wollen ein Land, in dem sich Leistung lohnt und wir wollen, dass die, die zu uns kommen, arbeiten.“ Seine kämpferische Rede wurde mit kräftigem Beifall bedacht. In der anschließenden Diskussion ging er auf die zu verschiedenen Themen gestellten Fragen ein. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Bierbank Blech“-Musi.
Text: Johann Baumann